Nordsachsen im Wandel: Zuzug, Geburten und die Zukunft der Gemeinden!

Nordsachsen im Wandel: Zuzug, Geburten und die Zukunft der Gemeinden!

Nordsachsen, Deutschland - Der Kreis Nordsachsen, untrennbar verbunden mit der wunderschönen Leipziger Tieflandsbucht, wurde im Jahr 2008 im Rahmen einer Gebietsreform ins Leben gerufen und ist der viertgrößte, jedoch am dünnsten besiedelte Landkreis in Sachsen. Seine ländliche Prägung verleiht der Region einen ganz eigenen Charme. Doch was tut sich in Nordsachsen? Laut lvz.de wurden 2023 von der sächsischen Regierung neue Kommunalindikatoren veröffentlicht. Diese enthalten wertvolle Informationen zu Demografie, Zuzug, Arbeitskräften, Steuereinnahmen und mehr.

Sehen wir uns die Bevölkerungsentwicklung an: Seit 1990 hat die Bevölkerung in Nordsachsen um mehr als 36.000 Einwohner abgenommen. Die Abnahme hat sich jedoch verlangsamt, was ein positives Zeichen sein könnte. In einem Drittel der Gemeinden leben mittlerweile mehr Menschen als noch vor zehn Jahren. Besonders erfreulich ist die Entwicklung in Schkeuditz, das um 14% gewachsen ist, gefolgt von Rackwitz und Krostitz mit jeweils 12% Zuwachs. Auf der anderen Seite stehen jedoch besorgniserregende Verluste in Gemeinden wie Dommitzsch, wo die Bevölkerung um 14% geschrumpft ist.

Demografische Herausforderungen und Chancen

Ein kritischer Punkt, den die neuen Daten aufzeigen, ist der Berufseinsteigerbedarf. Kaum eine Gemeinde hat hier ausreichend junge Arbeitskräfte. In Dommitzsch liegt der potenzielle Arbeitskraftmangel bei alarmierenden 75%. Prognosen deuten darauf hin, dass die Zahl der Arbeitskräfte bis 2040 in den meisten Gemeinden weiter sinken wird. Doch es gibt Lichtblicke: In Dahlen, Schönwölkau und Laußig ist der Zuzug stabiler und führt zu Wanderungsgewinnen.

Eine Blick auf die Arbeitslosigkeit zeigt ein gemischtes Bild: während in Torgau die Quote mit 10% am höchsten ist, glänzen Dreiheide und Jesewitz mit nur 2%. Für viele Nordsachsen ist das Pendeln nach Leipzig an der Tagesordnung und bietet gute berufliche Perspektiven.

Bautätigkeit und Wohnraum

Der Wohnungsmarkt im Raum Leipzig ist bekanntlich angespannt, und auch Nordsachsen muss auf einen Anstieg der Wohnraumnachfrage reagieren. Schönwölkau hat 2023 den größten Zuwachs an Wohnungen mit +1,9% verzeichnet, während in Trossin die Wohnungen durchschnittlich 59 Quadratmeter groß sind – im Vergleich zu nur 42 Quadratmetern in Eilenburg. Das zeigt, dass der Wohnraum in bestimmten Gemeinden hoch im Kurs steht.

Doch nicht alles läuft rund: In vielen Gemeinden gibt es einen akuten Mangel an Lehrkräften, besonders in speziellen Fächern. Zudem zeigt sich, dass die Auslastung der Kitas oft über 80% liegt, während in Bad Düben nur 68% der Plätze belegt sind.

Generationenarbeit im Fokus

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der den Zusammenhalt in den sächsischen Gemeinden stärkt, ist die die Initiative der Sächsischen Generationenagentur. Diese lobt den Sächsischen Generationen-Award 2025 aus, um Projekte zur generationsübergreifenden Zusammenarbeit zu fördern. Insgesamt 15.000 Euro Preisgeld werden am 22. Oktober 2025 im Burgtheater Bautzen verliehen. Interessierte Städte und Gemeinden können bis zum 15. August 2025 ihre Vorschläge einreichen. Damit wird gezielt die Vernetzung und Unterstützung im gesellschaftlichen Miteinander gefördert.

Nordsachsen hat also eine spannende Zeit vor sich, mit Herausforderungen, aber auch vielen Möglichkeiten, die Zukunft aktiv zu gestalten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Initiativen entwickeln und welche Impulse diese für die Region mit sich bringen werden.

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OrtNordsachsen, Deutschland
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