Sachsen-Anhalt will Tierwohl-Label stoppen – Minister spricht Klartext!

Sachsen-Anhalt will Tierwohl-Label stoppen – Minister spricht Klartext!

Sachsen-Anhalt, Deutschland - In einer hi-tech Welt voller Herausforderungen im Bereich Tierwohl stehen die Dinge derzeit auf der Kippe. Sachsen-Anhalt plant, das bereits etablierte Tierwohl-Label zu stoppen. Staatsminister Schulze hat dazu einen Vorstoß im Bundesrat angekündigt. Ziel ist es, gemeinsam mit anderen Bundesländern ein europaweit einheitliches Konzept für die Kennzeichnung von Tierprodukten auf die Beine zu stellen. Seiner Meinung nach greift das bestehende Label nicht ausreichend auf die Bedürfnisse des Verbraucherschutzes und Tierschutzes ein. Schulze fordert eine Kennzeichnung, die die Haltung des Tieres bis zur Schlachtung umfassend abbildet, ganz gleich, ob es sich um heimische Tiere handelt oder um importierte, so berichtete Deutschlandfunk.

Die Initiative Tierwohl gibt indes seit Juli 2021 ein Siegel für Fleischprodukte heraus, die unter verbesserten Haltungsbedingungen produziert werden. Damit sollen Millionen von Tieren, darunter Schweine, Hühner und Puten, ein besseres Leben als gesetzlich vorgeschrieben erhalten. Um diese Ziele zu erreichen, setzen die Tierhalter spezifische Kriterien über die gesetzlichen Mindeststandards hinaus um und werden entsprechend entlohnt. Unabhängige Kontrolleure sorgen durch regelmäßige Überprüfungen dafür, dass die Kriterien eingehalten werden. Verbraucher können also durch den Kauf entsprechender Produkte aktiv zur Verbesserung des Tierwohls beitragen, wie auf der Initiative Tierwohl nachzulesen ist.

Die Reaktionen der Akteure

Die Ankündigung von Schulze fand sowohl Unterstützer als auch Kritiker. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch meldete sich zu Wort und warnte, dass ein Stopp der Pläne der Fleischindustrie enorm schaden könnte. So wird die Wichtigkeit eines verbindlichen staatlichen Tierwohllabels herausgestellt, das als zentraler Schritt für die Verbesserung der Haltungsbedingungen von Nutztieren angesehen wird. Klaus Müller, Vorstand des vzbv, betont die Bedeutung eines einheitlichen Siegels zur Verbraucherorientierung. Zumal die Bereitschaft der Verbraucher, für das Wohl von Nutztieren mehr Geld auszugeben, vorhanden ist. Diese Perspektive teilen auch viele in der Gastronomie, die die Initiative Tierwohl nachhaltig unterstützen und das Siegel aktiv in ihre Produkte integrieren.

Die politische Diskussion dreht sich jedoch nicht nur um das Wohl der Tiere. Minister Rainer von der CSU hat sich gegen eine Verschärfung der Regeln ausgesprochen, was die Debatte um das Tierwohl-Label weiter anheizt. Laut der Verbraucherzentrale Bundesverband ist die Notwendigkeit einer umfassenden Nutztierhaltungsstrategie unumstritten. Eine solche Strategie würde nicht nur den Tieren zugutekommen, sondern könnte auch zu einer nachhaltigen Verbesserung der gesamten Branche führen.

Die Bedeutung des Themas Tierwohl ist allseits anerkannt, doch die Wege des Gesetzgebers bleiben umstritten. Ein gemeinsames Bekenntnis zu klaren und einheitlichen Standards könnte dazu führen, dass sowohl die Tiere als auch die Verbraucher profitieren. Wer am Ball bleibt, hat daher bei diesem Thema das beste Händchen.

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OrtSachsen-Anhalt, Deutschland
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