Bäckersterben in Rabenau: Letzte Filiale schließt für immer!

Bäckersterben in Rabenau: Letzte Filiale schließt für immer!

Rabenau, Deutschland - Die Backwarenbranche in Deutschland steht vor massiven Herausforderungen, die jetzt auch die Rabenauer Filiale der Bäckerei Laube betreffen. Am 21. Juni wird diese für immer ihre Pforten schließen. Damit wird in Rabenau ein Traditionsbäcker vom Markt verschwinden – ein herber Verlust für die lokale Gemeinschaft, denn schon seit 1990 gehört die Bäckerei zu den unverzichtbaren Anlaufstellen für frische Brötchen und Brot. Geschäftsführer Marcel Nitz führt die Schließung auf erhebliche Personalprobleme zurück berichtet die Sächsische.

Die Situation in der Branche ist keineswegs einmalig. Laut Böckler kämpft das Bäckereihandwerk deutschlandweit mit einem drastischen Rückgang der Betriebe, die in den letzten zehn Jahren um 30 Prozent geschrumpft sind. Dieser Strukturwandel hat zur Folge, dass seit 2014 rund 20.000 Arbeitsplätze in diesem Bereich verloren gingen.

Kein Bäcker mehr in Rabenau

Das Besondere an der Bäckerei Laube ist, dass sie sich im Laufe der Jahre von einer kleinen, lokalen Bäckerei zu einem Unternehmen mit insgesamt 18 Filialen in der Region entwickelt hat. Dennoch haben auch die anderen Filialen mit Personalengpässen zu kämpfen. Die Bäckerei Lindner an der Freitaler Straße hat bereits geschlossen, und auch in der Laube-Filiale in Rabenau wurde die Öffnungszeit stark reduziert. Die letzte verbliebene Verkäuferin wird nun in eine andere Filiale versetzt.

Die Gründe für die Probleme sind vielfältig. Auch andere Betriebe in der Region leiden unter dem Fachkräftemangel, der durch eine verkürzte Anzahl von Öffnungszeiten und eine stetig wachsende psychische Belastung der Angestellten gemeistert werden muss. Laut einer aktuellen Analyse scheuen viele potenzielle Bewerberinnen und Bewerber die Arbeitsbedingungen, die oft von hohem Stress und Zeitdruck geprägt sind so der Bäckerei-Monitor.

Der Strukturwandel in der Bäckerei-Branche

Der Strukturwandel in der Backwarenbranche zieht nicht nur negative Folgen nach sich. 2024 gab es einen Anstieg bei den Auszubildenden im Bäckerhandwerk um beeindruckende 11,4 Prozent, während auch die Zahl der Fachverkäuferauszubildenden um 22,5 Prozent stieg. Dennoch bleibt die Unsicherheit bezüglich einer Übernahme nach der Ausbildung ein großes Problem: 73 Prozent der Auszubildenden sind sich darüber im Unklaren, ob sie nach dem Abschluss übernommen werden.

Die Bezahlung in Handwerksbäckereien ist oft niedrig. Das Potenzial für eine Besserung liegt in einer Überarbeitung der Arbeitsbedingungen, um die Attraktivität der Berufe zu erhöhen. Einige Betriebe versuchen bereits, ihren Rekrutierungsradius auf internationalere Märkte auszudehnen, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.

Insgesamt ist die Situation der Bäckereien in Deutschland ein Spiegelbild eines größeren Wandels in der Arbeitswelt. Der Verlust der Filiale in Rabenau ist ein weiterer Beweis dafür, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Branche zu stabilisieren und zukunftsfähig zu machen.

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OrtRabenau, Deutschland
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