Kletterunfall in der Sächsischen Schweiz: Wie sicher ist der Klettergarten?

Nach einem Kletterunfall in der Sächsischen Schweiz am 29. Juni 2025 stellen Sicherheitskontrollen und Regelungen die Sicherheit im Klettergarten sicher.
Nach einem Kletterunfall in der Sächsischen Schweiz am 29. Juni 2025 stellen Sicherheitskontrollen und Regelungen die Sicherheit im Klettergarten sicher. (Symbolbild/NAG)

Kletterunfall in der Sächsischen Schweiz: Wie sicher ist der Klettergarten?

Pirna-Liebethal, Deutschland - Am 29. Juni 2025 ereignete sich im beliebten Klettergarten Pirna-Liebethal in der Sächsischen Schweiz ein schwerer Unfall: Eine 30-Jährige stürzte, trotz Seilsicherung, etwa 10 Meter in die Tiefe. Glücklicherweise war die Frau nach dem Sturz ansprechbar und wurde umgehend per Hubschrauber in eine Klinik geflogen. Solche Vorfälle werfen Fragen zur Sicherheit in diesem tradionsreichen Klettergebiet auf. Sächsische.de berichtet, dass bereits ein ähnlicher Unfall im April 2019 einen 56-jährigen Mann betraf, der ebenfalls während des Kletterns stürzte und in die Uniklinik Dresden eingeflogen werden musste.

Die Überwachung und Sicherheit im Klettergarten Pirna-Liebethal stehen unter der Regie des Sächsischen Bergsteigerbundes (SBB). Alljährliche Sicherheitskontrollen durch Fachleute sorgen dafür, dass die Sicherungseinrichtungen, wie Bohrlöcher, eingehend überprüft werden. Zudem sind die Kletterer verpflichtet, Regeln einzuhalten, die beispielsweise Helmpflicht und die Verwendung von Umlenkringen und Sicherungsketten vorschreiben.

Ein Blick auf die Klettergeschichte

Klettern hat in der Sächsischen Schweiz eine lange Tradition, die etwa 150 Jahre zurückreicht. Die Geburtsstunde des sächsischen Klettersports wird auf den März 1864 datiert, als fünf Turner aus Schandau den Falkenstein mit Baumstämmen und Leitern bezwangen. 1874 gelang es zwei Bergsteigern aus Pirna, den Mönch ohne Hilfsmittel zu bezwingen. Die erste festgelegte „Sächsische Kletterregel“ stammt aus dem Jahr 1910 und steht im Zeichen des Verzichts auf künstliche Hilfsmittel zur Überwindung der Schwerkraft – ein Prinzip, das heute weltweit als Freeclimbing bekannt ist. Laut saechsische-schweiz.de hat sich dieser Sport seither massiv verbreitet.

Die Entwicklung der Klettertechniken hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. In den 1970er Jahren sorgten Innovationen wie die Rotpunkt-Begehung für einen Schub in der Popularität des Klettersports, während moderne Techniken und verbesserte Ausrüstung die Sicherheit beim Klettern deutlich erhöhten. Eine Zusammenfassung dieser Entwicklungen bietet klettern100.de.

Was bedeutet das für Kletterenthusiasten?

Kletterbegeisterte, die die über 100 Kletterrouten im Klettergarten begehen möchten, klopfen sich in der Regel auf die Schulter, wenn sie die Wandhöhe von etwa 20 Metern meistern. Die Routen in Schwierigkeitsgraden II-X wurden durch künstliche Nachbearbeitung geschaffen, da die Wände aufgrund des Sandsteinabbaus kaum natürliche Strukturen aufwiesen. Die letzten 32 Routen wurden im Frühjahr 2022 im erweiterten Bereich des Klettergartens fertiggestellt.

Obwohl die Sicherheitsvorkehrungen robust sind, bleibt der Sport mit Risiken verbunden. Es ist daher von höchster Wichtigkeit, dass alle Regeln zur Sicherheit eingehalten werden, um solche bedauerlichen Unfälle in Zukunft zu vermeiden. Der Klettersport, der vom Alpinismus geprägt ist und sich ständig weiterentwickelt, bietet nicht nur eine einzigartige Möglichkeit, die Natur zu erleben, sondern auch die Herausforderung, die eigenen Grenzen zu überschreiten. Doch bei aller Leidenschaft und Abenteuerlust gilt es immer, sicher zu klettern!

Details
OrtPirna-Liebethal, Deutschland
Quellen