Ringen um Freital: Klinikschließungen und Proteste beschäftigen die Stadt

Die Schließung der Klinik in Freital sorgt für Proteste, während Sanierungen in den Schrammsteinen und die Eröffnung einer Popup-Galerie in Pirna Schlagzeilen machen.
Die Schließung der Klinik in Freital sorgt für Proteste, während Sanierungen in den Schrammsteinen und die Eröffnung einer Popup-Galerie in Pirna Schlagzeilen machen. (Symbolbild/NAG)

Ringen um Freital: Klinikschließungen und Proteste beschäftigen die Stadt

Freital, Deutschland - In Freital und Umgebung stehen die Menschen momentan vor einigen massiven Herausforderungen. Die Schließung der Kinder- und Frauenklinik an der Weißeritztal-Klinik sorgt für heftige Diskussionen. Am 1. Dezember 2024 war es soweit: Geburtenstation und Gynäkologie wurden geschlossen, was in der Bevölkerung auf massive Proteste stieß. Inzwischen ist die Debatte um den Erhalt der Klinik erneut aufgeflammt. Aktuelle Berichte von MDR zeigen, dass die Wählervereinigung Konservative Mitte im Kreistag einen Antrag eingebracht hat, um die Wiedereröffnung der betroffenen Stationen zu verhandeln. Zudem wird über eine mögliche Übernahme der Klinik durch den Landkreis diskutiert.

Die Helios-Gruppe, die für die Schließung verantwortlich ist, hat die betroffenen Schwangeren und kranken Kinder ab dem 19. Juni 2025 an das Helios-Klinikum in Pirna verwiesen, das rund 30 Kilometer entfernt liegt. Vor kurzem demonstrierten mehrere Hundert Menschen in Freital für den Erhalt der Klinik, während Oberbürgermeister Uwe Rumberg (parteilos) scharfe Kritik an der späten Information über die Schließungspläne äußerte. Der ernste Hintergrund ist, dass etwa 120.000 Menschen in der Region von dieser Schließung direkt betroffen sind. Rumberg und weitere Bürgermeister haben sich in einem offenen Brief an die sächsische Landesregierung gewandt und fordern ein Umdenken.

Unmut über Versprechen und Gesetzgebung

Die Schließung wird von vielen als harter Schlag für die Bürger angesehen. Patienten müssen nun längere Anfahrtswege in Notfällen in Kauf nehmen, was besonders besorgniserregend ist. Das Dippoldiswalder Krankenhaus, das vor fast einem Jahr schließen musste, hatte ebenfalls große Auswirkungen auf die medizinische Versorgung in der Region, obwohl damals mit der Aussicht auf einen Ausbau der Klinik in Freital geworben wurde. Die Entwicklung der Geburtenzahlen spricht zudem eine klare Sprache: Von 500 Geburten im Jahr 2019 sind die Zahlen auf etwa 200 gefallen. Dies wirft Fragen auf, ob hier nicht auch wirtschaftliche Interessen eine Rolle gespielt haben, denn die Schließung hatte laut Berichten der Sächsischen Zeitung keine rein wirtschaftlichen Gründe.

Lebendige Kunstszene in Pirna

Abgerundet wird das Geschehen vor Ort durch die Sanierung von Geländern, Stiegen und Leitern in den Schrammsteinen der Sächsischen Schweiz. Diese Maßnahmen werden von der Nationalpark- und Forstverwaltung durchgeführt und sollen 2026 weitergeführt werden. Auch die einstige Polsterfabrik in Seifersdorf, die seit 1997 leer steht, soll abgerissen werden, um das Gelände aufzuwerten. All diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Wandels, der sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die Region mit sich bringt.

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OrtFreital, Deutschland
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