Stumme Sirenen bei Großbrand: Vogtlandkreis zieht Konsequenzen!

Stumme Sirenen bei Großbrand: Vogtlandkreis zieht Konsequenzen!
Wiedersberg, Deutschland - Die letzten Tage haben die Anwohner in Wiedersberg und Triebel auf geschockte Weise miterleben müssen, was passiert, wenn Warnsysteme versagen. Bei einem Großbrand an der Haagmühle am 21. Juni blieben die Sirenen der beiden Orte stumm, während Feuerwehrkameraden lediglich per Piepser alarmiert wurden. Ein Versäumnis, das für den Vogtlandkreis nicht ohne Konsequenzen bleibt. So wird dieser kommenden Dienstag die Sirenen im ganzen Kreis prüfen, um sicherzustellen, dass die Bevölkerung im Ernstfall rechtzeitig gewarnt werden kann. Dies berichtet die Freie Presse.
Nachdem das Versagen der Sirenen in einem Notfall für große Besorgnis sorgte, ziehen die Verantwortlichen nun wichtige Lehren. Die Prüfung der Sirenen erfolgt in enger Abstimmung mit der Leitstelle und dem Rettungszweckverband Südwestsachsen. Hier wird auch ein neues Alarminformations- und Warnsystem, die Software GroupAlarm von cubos internet, genutzt. Diese wurde speziell für die integrierte Regionalleitstelle Zwickau entwickelt und kann somit die Alarmierung präziser und effizienter gestalten. Der Rettungszweckverband ist für den bodengebundenen Rettungsdienst im Vogtlandkreis und Zwickau verantwortlich und sorgt mit dieser Neuerung für mehr Sicherheit, berichtet die Rettungszweckverband Südwestsachsen.
Neues Warnsystem soll die Sicherheit erhöhen
Die Bedeutung eines zuverlässigen Warnsystems wird durch die Einführung des GroupAlarm-Systems besonders deutlich. Seit April 2020 wird dieses System genutzt, um allen etwa 10.000 Teilnehmern in den Landkreisen Vogtlandkreis und Zwickau eine schnelle Information zukommen zu lassen. Die Corona-Lage hat jedoch bisher Schulungen und die vollständige Einführung des Systems gebremst. So hat sich gezeigt, dass bei einem Ausfall der primären Funkversorgung bisher keine getroffene Regelung zur Alarmierung existierte – ein Umstand, der nun behoben werden soll.
Zusätzlich zu den Sirenen erhält das System auch die Fähigkeit, Landräte, Bürgermeister und Einwohner in Hochwasseranliegergebieten zielgerichtet zu informieren. Ein großer Schritt, um im Krisenfall schnell reagieren zu können und Informationen umgehend zu verbreiten.
Sirenenförderprogramm unterstützt Modernisierung
Um die Sirenenlandschaft in Deutschland zu verbessern, wurde ein umfassendes Sirenenförderprogramm ins Leben gerufen. Dieses Programm zielt darauf ab, die Infrastruktur nach Flutkatastrophen und im Rahmen des bundesweiten Warntags zu optimieren. Der Bund hat hierfür Mittel bereitgestellt, um sowohl neue Sirenen einzuführen als auch bestehende Systeme zu modernisieren. So können nun auch autark betriebene Sirenen gefördert werden. Laut dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sind diese Programme darauf ausgelegt, die Alarmierung durch moderne Technologie zu gewährleisten und die Verfügbarkeit von Warnkanälen zu erhöhen.
Ein erfolgreich umgesetztes Sirenensystem, das in der Lage ist, die Signale „Bevölkerungswarnung“ und „Entwarnung“ auszusenden, könnte den Unterschied in einem Notfall ausmachen. Laut den Programmvorgaben müssen die Sirenen auch in der Lage sein, über das Modulare Warnsystem (MoWaS) angesteuert zu werden. Geplant ist, die Fördermittel von insgesamt 14,5 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, um diese Maßnahmen bis 2024 umzusetzen.
In diesem Zusammenhang ist es entscheidend, dass sowohl die Verantwortlichen in den Kommunen als auch die Bevölkerung sich aktiv mit dem Thema Notfallwarnung auseinandersetzen. Nur so kann im Ernstfall die Gefahrenreduzierung und der Schutz der Bürgerinnen und Bürger nachhaltige Erfolge zeigen.
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Ort | Wiedersberg, Deutschland |
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