Gefängnisneubau in Zwickau: Rettungsplan für gescheitertes Projekt!

Sachsen und Thüringen ringen um den Gefängnisneubau in Zwickau. Nach Verzögerungen soll die Fertigstellung nun bis 2029 erfolgen.
Sachsen und Thüringen ringen um den Gefängnisneubau in Zwickau. Nach Verzögerungen soll die Fertigstellung nun bis 2029 erfolgen. (Symbolbild/NAG)

Gefängnisneubau in Zwickau: Rettungsplan für gescheitertes Projekt!

Zwickau, Deutschland - In Zwickau gibt es Neuigkeiten, die für Aufsehen sorgen. Sachsen und Thüringen haben kürzlich eine Vereinbarung zur Fertigstellung des Gefängnisneubaus in Zwickau getroffen. Dieser wurde seit Jahren von Schwierigkeiten überschattet und soll nun bis 2029 abgeschlossen sein. Die Justizvollzugsanstalt (JVA) ist als Gemeinschaftsprojekt beider Bundesländer konzipiert und wird auf dem ehemaligen Gelände des Reichsbahnausbesserungswerks errichtet. Das Projekt erfordert eine Bauzeit von insgesamt zehn Jahren und bringt einige spannende geplante Einrichtungen mit sich.

Bei der aktuellen Planung sind neben sechs Hafthäusern für geschlossenen Vollzug auch ein Hafthaus für offenen Vollzug, eine Sporthalle, verschiedene Arbeitsbetriebe sowie ein Kultur- und Verwaltungsgebäude mit Besucherzentrum vorgesehen. Auf über 30.000 Quadratmetern wird dieses beeindruckende Areal durch eine sechs Meter hohe Betonmauer umschlossen. Insgesamt sollen 820 Haftplätze geschaffen werden, davon 450 für Sachsen und 370 für Thüringen.

Festlichkeiten und Herausforderungen

Im Oktober 2022 wurde das Richtfest für den Neubau gefeiert, bei dem hochrangige Vertreter aus beiden Bundesländern, darunter Dirk Diedrichs und Susanna Karawanskij, anwesend waren. Die Bauarbeiten schienen damals auf einem guten Weg zu sein. Doch bereits seit Jahren plagen das Projekt steigende Kosten und Verzögerungen. Der genehmigte Kostenrahmen beträgt aktuell 317,8 Millionen Euro, von denen bereits 236 Millionen Euro ausgegeben wurden. Da der Baupreisindex in den letzten Jahren um rund 50 Prozent gestiegen ist, sind mögliche weitere Kostensteigerungen nicht ausgeschlossen. Zudem sind seit Ende März die Baustellentätigkeiten geruht.

Die Probleme, die beim Bau aufgetreten sind, führen nun zu neuen Verhandlungen zwischen den Finanzstaatssekretären von Sachsen und Thüringen. Ziel ist es, die Kosten zu dämpfen und den Baufortschritt klarer zu gestalten. Die Diskussion dreht sich nicht nur um die aktuelle Bauordnung, sondern auch um die grundsätzlich fehlende Klarheit hinsichtlich des Abschlusses des Projekts, das ursprünglich für 2019 geplant war. Mängel in der Planung und Bauüberwachung haben dazu geführt, dass der Fertigstellungstermin für das erste Quartal 2025 nicht mehr tragbar ist, nachdem der Vertrag mit dem Generalplaner gekündigt wurde.

Auf der Zielgeraden?

Obwohl der Bau noch immer vor großen Herausforderungen steht, blicken die Verantwortlichen vorsichtig optimistisch auf die Übergabe im Jahr 2029. Ein Neubau in Thüringen wurde bereits als wirtschaftlich sinnvoll diskutiert, jedoch ist die Kündigung des Staatsvertrages zwischen den beiden Ländern momentan nicht möglich. Die ersten Abstimmungen zur Planung hatten beispielsweise über drei Jahre in Anspruch genommen, was auch auf Widerstände und Konflikte in den Anfangsjahren zurückzuführen ist.

In zwischenzeitlichen Fortschritten könnte das Gefängnisprojekt in Zwickau ein entscheidender Meilenstein für die Justizvollzugsanstalten beider Bundesländer werden, auch wenn das Debakel der vergangenen Jahre die Frage aufwirft, ob es tatsächlich noch rechtzeitig umgesetzt werden kann. Die Verantwortlichkeit liegt nun auf den Schultern der zuständigen Ministerien – es bleibt abzuwarten, ob sie ein gutes Händchen beweisen können, um die Baustelle endlich ans Ziel zu bringen.

Für weitere Informationen zu den Schwierigkeiten und dem aktuellen Stand des Projektes empfehlen wir einen Blick auf die Berichte von Freie Presse, Medienservice Sachsen und Sächsische.de, die alle umfassende Details zu den Entwicklungen liefern.

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OrtZwickau, Deutschland
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