Sanierung des Kirchturms: Ribnitz sucht verzweifelt 100.000 Euro!

Ribnitz-Damgarten, Deutschland - Der Kirchturm der St.-Marien-Kirche in Ribnitz ist seit September 2022 eingerüstet. Dringende Sanierungsmaßnahmen sind notwendig, da Risse festgestellt wurden, die tiefer sind als ursprünglich erwartet. Laut der Pastorin Susanne Attula belaufen sich die Kosten für die Sanierung nun auf rund 780.000 Euro – eine erhebliche Steigerung im Vergleich zu den anfänglichen Schätzungen von 410.000 Euro. Eine planmäßige Fertigstellung der Arbeiten bis Mai 2023 wird nicht eingehalten, was an unvorhersehbaren Rissgrößen liegt, die eine schwierige Vorababschätzung der Bauzeit erforderten.

Die bereits abgeschlossenen Arbeiten umfassten die Sanierung der Plattform, die nun über ein neues Geländer und Handlauf verfügt. Zukünftig ist zudem der Einbau eines Aufzugs zur Aussichtsplattform vorgesehen. Dennoch fehlen der Kirchengemeinde noch 100.000 Euro an Spenden für die Sanierung, weshalb Stadt und Kirchenkreis um finanzielle Unterstützung gebeten wurden.

Benefizkonzerte zur Mittelbeschaffung

Um die benötigten Mittel zu sammeln, sind in der Marienkirche mehrere Benefizkonzerte geplant. Dabei wird am 20. Juli 2023 die DDR-Kultband Karussell auftreten, gefolgt von Giora Feidmann, der am 30. August 2023 Klezmermusik darbieten wird. Die bereits bewilligten Bundesmittel in Höhe von 262.000 Euro werden als entscheidende Unterstützung für das Projekt betrachtet.

Zusätzlich zu diesen Mitteln gibt es Bemühungen um eine umfassende Bauberatung durch den Evangelischen Oberkirchenrat. Ziel dieser Beratung war eine technische und finanzielle Einschätzung der Sanierungsmaßnahmen. Ein ergänzendes kirchliches Gutachten, das im Februar 2023 erstellt wurde, untersucht die Auflagerpunkte des Dachtragwerks über dem Kirchenschiff, dem Chor und der Sakristei. In den Planungsprozess musste auch eine Dachstuhluntersuchung eingreifen.

Gutachten und finanzielle Unterstützung

Diese Untersuchungen, die zur Analyse des Deckengebälks über dem Kirchenschiff notwendig wurden, konnten im Frühsommer 2024 durchgeführt werden. Ein Gutachten über den Zustand der Holzbauteile am Kirchturm liegt nun seit September 2024 vor und wird bereitgestellt, um die zukünftigen Maßnahmen zu gestalten. Bis Ende 2023 waren bereits erste Spenden für die Kirchturmsanierung eingegangen, was die Finanzierung weiter unterstützt.

Den Herausforderungen bei der Finanzierung begegnet die Kirchengemeinde auch durch die Beantragung von Fördermitteln bei der „Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland“. Diese Stiftung fördert Maßnahmen zur Erhaltung und Sanierung von kirchlichen Baudenkmälern und unterstützt gezielt Projekte, wenn kirchliche Eigenmittel nicht ausreichen. Die Förderung ist an verschiedene Kriterien geknüpft, wie z. B. eine regelmäßige kirchliche Nutzung und bürgerschaftliches Engagement.

Die Kirchengemeinde Ribnitz steht vor einer entscheidenden Phase in der erfolgreichen Umsetzung dieser Sanierungsmaßnahmen. Die Kombination aus öffentlicher Förderung, Spenden und selbstorganisierten Veranstaltungen könnte sich als Schlüssel zum Erfolg erweisen, um die St.-Marien-Kirche in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.