Journalistin bei Protesten in L.A. von Gummigeschoss getroffen!

Journalistin in LA bei Live-Berichterstattung von Gummigeschoss getroffen; Proteste gegen Einwanderer-Razzien eskalieren.
Journalistin in LA bei Live-Berichterstattung von Gummigeschoss getroffen; Proteste gegen Einwanderer-Razzien eskalieren. (Symbolbild/NAG)

Los Angeles, USA - In Los Angeles kam es während der Proteste gegen die Abschiebung von Einwanderern ohne Papiere zu erschreckenden Vorfällen. Journalistin Lauren Tomasi wurde während einer Live-Schalte für den australischen Sender 9News durch ein Gummigeschoss getroffen. Der Vorfall ereignete sich, als sie über die heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei berichtete. Tomasi, die sich verletzt ans Bein griff und schrie, konnte schnell von ihrem Kameramann aus der Gefahrenzone gebracht werden. Glücklicherweise blieb sie unverletzt, wie ZVW berichtet.

In einem noch dramatischeren Vorfall wurde der britische Fotograf Nick Stern schwer verletzt. Während er eine Konfrontation zwischen der Polizei und den Demonstranten in Paramount dokumentierte, bohrte sich ein 14 Millimeter langes „Schwammgeschoss“ in seinen Oberschenkel. Stern wurde umgehend notoperiert und erholt sich nun von seiner Verletzung, wie Spiegel meldet.

Ursprung der Proteste

Die Proteste in Los Angeles wurden durch Razzien des US-Grenzschutzes ICE ausgelöst, bei denen über 40 Personen wegen illegaler Einwanderung festgenommen wurden. Die Razzien, die am 7. Juni stattfanden, führten zu einem massiven Aufschrei der Öffentlichkeit und gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Hunderte Menschen versammelten sich, um gegen die Festnahmen zu protestieren, immer wieder kam es zu gewaltsamen Zusammenstößen.

Maskierte und bewaffnete US-Beamte brachten Migranten in nicht gekennzeichnete Fahrzeuge, was die Wut der Demonstranten weiter anheizte. Diese forderten vor einem Bundesgericht und in der Nähe eines Gefängnisses die Freilassung der Festgenommenen. Die Polizei setzte dabei Tränengas und Blendgranaten ein, um die Menge auseinanderzuhalten, berichtet Tagesschau.

Reaktionen und politische Dimension

Die brutalen Razzien und die damit verbundenen Proteste sind nicht nur ein lokales Thema. Sie stehen in engem Zusammenhang mit der Politik der US-Regierung, besonders nach den Ankündigungen von Präsident Donald Trump, die Nationalgarde und das Militär zur Kontrolle der Einwanderung einzusetzen. In diesem Kontext äußerte sich auch Karen Bass, die Bürgermeisterin von Los Angeles, und verurteilte die Methoden der Einwanderungsbehörden. Sie sprach von „Terror in unseren Gemeinden“, während Trumps Vize-Stabschef Stephen Miller betonte, dass das Bundesrecht entschlossen durchgesetzt wird.

Die aktuelle Situation in Los Angeles spiegelt eine tiefergehende gesellschaftliche Spaltung wider, die durch die anhaltenden Proteste und gewaltsame Razzien zwischen Einwanderern und den US-Behörden noch verstärkt wurde.

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Ort Los Angeles, USA
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