Schülerhort Borromäum in Ellwangen schließt: Was bedeutet das für Eltern?

Der Schülerhort Borromäum in Ellwangen schließt zum Ende des Schuljahres 2024/2025 aus finanziellen Gründen und sucht neue Betreuungsmöglichkeiten für 20 Kinder.
Der Schülerhort Borromäum in Ellwangen schließt zum Ende des Schuljahres 2024/2025 aus finanziellen Gründen und sucht neue Betreuungsmöglichkeiten für 20 Kinder. (Symbolbild/NAG)

Ellwangen, Deutschland - Der Schülerhort Borromäum in Ellwangen wird zum Ende des Schuljahres 2024/2025 schließen, ein Schritt, der von der Pater Jeningen Jugend- und Altenhilfe gGmbH in einer Pressemitteilung bekannt gegeben wurde. Diese Entscheidung ist das Ergebnis jahrelanger finanzieller Schwierigkeiten, die die Einrichtung in eine prekäre Lage gebracht haben.

Der Borromäum wurde 1882/1883 gegründet und kann somit auf eine über 140-jährige Tradition zurückblicken. Über die Jahre war die Einrichtung mehrfach umgebaut worden, zuletzt 1980. In den vergangenen Jahren musste der Hort jährlich Verluste im mittleren fünfstelligen Bereich hinnehmen, was durch steigende Personalkosten und die Unfähigkeit, gesetzliche Vorgaben an die Personalstruktur zu refinanzieren, verschärft wurde. Ab dem kommenden Schuljahr müssen die Eltern von 20 betreuten Kindern im Alter von 6 bis 14 Jahren neue Betreuungsmöglichkeiten suchen.

Finanzielle Herausforderungen

Die Schließung des Horts ist nicht nur ein Verlust für die betroffenen Familien, sondern betrifft auch die drei Erzieherinnen, eine Reinigungskraft und eine Verwaltungsmitarbeiterin, die von der gGmbH eine nahtlose Anstellung erhalten wird. Zudem wird die Kooperation mit der Stadt Ellwangen, in der die gGmbH einen Jugendsozialarbeiter angestellt hat, beendet.

Die finanziellen Zwänge stehen im Zusammenhang mit dem gesamtgesellschaftlichen Wandel in der Betreuung von Grundschulkindern. Der Ausbau von Ganztagesschulen hat die Relevanz des traditionellen Hortmodells verringert. Ab 2026 wird zudem ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder stufenweise implementiert, was den Druck auf Horte zusätzlich erhöht.

Verkauf des Borromäum

Der Schülerhort war Teil des Borromäum, das 2001 von der Pater Jeningen Jugend- und Altenhilfe GmbH gekauft wurde. Vor kurzem wurde das Gebäude verkauft, während die GmbH weiterhin Mieter des Horts bleibt. Im Rahmen eines fünfjährigen Mietvertrags mit Optionen auf Verlängerung wird der Hort nun 500 Quadratmeter des Gebäudes nutzen. Die monatlichen Mietkosten betragen 158 Euro, jedoch kämpfen die Mieter gegen die Herausforderung, die Zimmer zu füllen.

Insgesamt sollen im Hort zunächst 80 Kinder betreut werden, was zeigt, dass trotz der Schließung des Horts ein weiterer Bedarf an Betreuungsangeboten besteht. Geschäftsführer Gerhard Rusch hebt hervor, dass die Mieteinnahmen seit 2010 nicht mehr zur Finanzierung beitragen konnten und der Verkauf des Borromäum der GmbH helfen wird, sich wieder stärker auf die Kinderbetreuung zu konzentrieren.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Schließung des Schülerhorts Borromäum für Ellwangen eine bedeutende Änderung im Bereich der Kinderbetreuung darstellt. Die gegenwärtige Situation verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen viele traditionelle Betreuungsangebote angesichts der gesetzlichen Entwicklungen stehen, die darauf abzielen, eine umfassendere Ganztagsbetreuung zu gewährleisten. Schulteilt sich damit die Verantwortung auf die schulische und außerschulische Bildung, wird die Entwicklung der Betreuungslandschaft auch weiterhin relevant bleiben.

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Ort Ellwangen, Deutschland
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