Affäre um Ralf Stadler: Bayerischer Landtag hebt Immunität auf!

Der bayerische AfD-Abgeordnete Ralf Stadler verliert seine politische Immunität; Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München beginnen.
Der bayerische AfD-Abgeordnete Ralf Stadler verliert seine politische Immunität; Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München beginnen. (Symbolbild/NAG)

München, Deutschland - Im bayerischen Landtag steht der AfD-Abgeordnete Ralf Stadler vor der Aufhebung seiner politischen Immunität. Die Zustimmung des Landtags kam einstimmig, einschließlich der Stimmen seiner eigenen Fraktion. Dies berichtet die Passauer Neue Presse. Die Generalstaatsanwaltschaft in München hatte den Antrag auf Aufhebung gestellt, um ein Ermittlungsverfahren in Gang zu setzen. Details zu den Vorwürfen wurden jedoch bislang nicht bekannt gegeben, da die Immunität noch nicht aufgehoben ist.

Ralf Stadler, der seit 2018 im bayerischen Landtag tätig ist, bestätigt, dass es bei dem Antrag um seine Aktivitäten in sozialen Medien geht. Konkret steht ein Post im Vordergrund, den er von einer Bürgergeld-Empfängerin aus der Ukraine weitergeleitet hat. Stadler vertritt die Auffassung, dass er dabei keinen Rechtsverstoß begangen habe, da die Betroffene ihre Informationen selbst veröffentlicht hat. Bereits in der Vergangenheit geriet er wegen umstrittener Äußerungen in die Kritik und wurde mehrfach für seine Zwischenrufe vom Landtagspräsidium gerügt.

Politische Immunität und ihre Aufhebung

Politische Immunität ist ein Schutzrecht für Mandatsträger, das ihnen eine ungestörte Ausübung ihres Amts ermöglicht, indem sie vor Strafverfolgung bewahrt werden. Diese Regelungen sind insbesondere für Abgeordnete gesetzgebender Körperschaften relevant und können durch den jeweiligen Landtag aufgehoben werden. Diese Bestimmungen, die auch Stadler betreffen, sind in Deutschland in verschiedenen Gesetzen festgelegt und verschaffen den Abgeordneten eine gewisse Sicherheit.

Stadlers Immunität wurde allerdings bereits in der Vergangenheit aufgehoben, als er wegen des Fälschens eines Fotos mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) verurteilt wurde. Er akzeptierte einen Strafbefehl über 60 Tagessätze und verlor im Zuge dessen seine Waffenbesitzkarte, gegen die er erfolglos klagte. Diese wiederholten Konflikte haben nicht nur Stadlers politischen Ruf belastet, sondern auch das öffentliche Interesse an seinen Aktivitäten erhöht.

Aufruf zur Offenheit

Die Einigkeit bei der Aufhebung der Immunität lässt darauf schließen, dass im bayerischen Landtag ein grundsätzliches Signal für Transparenz und Verantwortlichkeit ausgesprochen wurde. Allerdings wird die Entscheidung auch kritisch belbeitet, wenn man bedenkt, wie lange die Diskussion um die politische Immunität von Abgeordneten bereits geführt wird. In einigen Bundesländern und Ländern gab es bereits Bestrebungen, diese Immunität einzuschränken oder abzuschaffen.

Stadlers Fall illustriert die Brisanz politischer Immunität in Deutschland und wirft Fragen zum Schutz von Abgeordneten versus der Notwendigkeit einer transparenten Strafverfolgung auf. Die kommenden Tage werden zeigen, wie sich die Situation für Stadler entwickeln wird und welche rechtlichen Konsequenzen ihm blühen könnten, sollten die Ermittlungen gegen ihn tatsächlich beginnen.

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Ort München, Deutschland
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