Sicherheit am ZOB: Stadt Aalen plant Alkoholverbot und mehr Licht!

Aalen, Deutschland - In Aalen wird die Sicherheit am zentralen ZOB (Zentrale Omnibusbahnhof) deutlich verbessert, nachdem dieser in einer Sicherheitsbefragung als Angstraum identifiziert wurde. Laut der Umfrage, die vom Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg und dem Institut für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg durchgeführt wurde, haben 15.000 Aalener ab 16 Jahren die Gelegenheit, ihre Sorgen zu äußern. Über 3.400 Bürger nahmen daran teil und bewerteten die Lebensqualität in ihrer Stadt mit der Schulnote 2,7. Besonders nachts empfinden die Menschen am ZOB und dem Bahnhofsvorplatz ein stark vermindertes Sicherheitsgefühl.

Die Ergebnisse zeigen, dass weniger die Kriminalität, sondern vielmehr „Incivilities“ – wie Müll, Lärm und respektloses Verhalten – als Ursachen für die Unsicherheit wahrgenommen werden. Angesichts dieser Umstände plant die Stadtverwaltung von Aalen ein zeitlich befristetes Alkoholkonsumverbot am ZOB. Die rechtlichen Möglichkeiten dafür werden derzeit geprüft, um ein effektives Handeln zu gewährleisten. Dies steht im Einklang mit der Erkenntnis, dass der Umgang mit Alkohol im öffentlichen Raum eine zentrale Herausforderung für die urbane Sicherheit darstellt, wie auch von der Bundeszentrale für politische Bildung hervorgehoben wird.

Geplante Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit

Zusätzlich zu dem Alkoholverbot sind mehrere Maßnahmen vorgesehen, um die Sicherheit am ZOB nachhaltig zu erhöhen. Dazu zählt eine bessere Beleuchtung, die Installation von mehr Lichtquellen zur Erhöhung der Sichtbarkeit und damit des Sicherheitsgefühls, sowie der Ausbau des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD). Auch eine weitere Planstelle für den KOD ist im Haushalt 2025 eingeplant.

Die Stadt Aalen plant zudem die Einrichtung eines interdisziplinären Arbeitskreises mit dem Titel „Prävention und Sicherheit in Aalen“, der Strategien zur Verbesserung der Situation entwickeln soll. Für die Sicherheitsmaßnahmen wurden bereits 100.000 Euro im Haushalt 2025 eingeplant. Das Ziel ist es, die Wirksamkeit der geplanten Maßnahmen zu überprüfen, weshalb eine Wiederholung der Sicherheitsbefragung in drei bis fünf Jahren vorgesehen ist.

Zusätzliche Herausforderungen urbaner Sicherheit

Die Herausforderungen für die Sicherheit in städtischen Räumen sind vielfältig. Neben den schon erwähnten Aspekten wie öffentlicher Alkoholmissbrauch und respektloses Verhalten spielen auch Demografie und gesellschaftliche Polarisierung eine Rolle. Die Bundeszentrale für politische Bildung hebt hervor, dass Städte aufgrund ihrer Vielfalt und Gegensätze als unübersichtliche Orte gelten, die potenzielle Bedrohungen für Sicherheit und Ordnung bieten. Insbesondere in größeren Städten gibt es eine höhere Belastung durch Straftaten, was den Handlungsbedarf kommunaler Akteure unterstreicht.

Die kommenden Maßnahmen in Aalen werden als Teil eines umfassenden Ansatzes zur urbanen Sicherheit gesehen, der auch die Koordination zwischen verschiedenen Institutionen und Akteuren der Stadtgesellschaft erfordert. So wird deutlich, dass Sicherheit nicht nur eine Frage der Polizei ist, sondern eine gemeinsame Aufgabe, die verschiedenen Akteuren obliegt, darunter Polizei, Ordnungsämter, Feuerwehren und Hilfsorganisationen.

Die Sitzung des Kultur-, Bildungs- und Finanzausschusses am 4. Juni 2025 wird sich eingehend mit den Ergebnissen der Sicherheitsbefragung und den geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit in Aalen befassen. Die Stadt steht vor der Herausforderung, das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken und gleichzeitig auch auf die realen Gefahren und Bedrohungen in urbanen Räumen zu reagieren.

Für weitere Informationen zu den Themen urbane Sicherheit und Kriminalprävention besuchen Sie bitte soztheo.de und bpb.de.