Spritpreise 2025: Günstiger als je zuvor? ADAC warnt vor Überraschungen!

Erfahren Sie, warum die Spritpreise im Juni 2025 trotz Inflation als günstig wahrgenommen werden und welche Faktoren sie beeinflussen.
Erfahren Sie, warum die Spritpreise im Juni 2025 trotz Inflation als günstig wahrgenommen werden und welche Faktoren sie beeinflussen. (Symbolbild/NAG)

Merkur, Deutschland - Die Spritpreise in Deutschland zeigen im Mai 2025 einen Rückgang, der viele Autofahrer positiv stimmt. Der Liter Super E10 kostete im bundesweiten Durchschnitt 1,68 Euro, während Diesel bei 1,56 Euro lag. Diese Preise sind niedrigeren als im Durchschnitt des Jahres 2024 und deutlicher günstiger im Vergleich zu den Jahren 2023 und 2022, als die Kosten zeitweise über zwei Euro pro Liter lagen. Christian Laberer, Kraftstoffmarkt-Experte beim ADAC, betont, dass 2025 das viertteuerste Tankjahr aller Zeiten werden könnte, auch wenn die Inflation berücksichtigt wird. Diese Einschätzung könnte das Gefühl der Verbraucher beeinflussen, dass die aktuellen Spritpreise im Vergleich zu den jüngeren Jahren günstig erscheinen.

Besonders auffällig ist der Rückblick auf die Preisschwankungen der letzten Jahre. 2020 fiel der Dieselpreis temporär sogar unter einen Euro, im Jahresschnitt lagen die Preise damals mehr als 40 Cent niedriger als im Mai 2025. Betrachtet man den Zeitraum von 2010 bis 2019, so lagen die Spritpreise im Durchschnitt über 20 Cent niedriger als die gegenwärtigen Kosten.

Preiskomponenten und deren Einfluss

Die aktuellen Spritpreise setzen sich aus drei Hauptkomponenten zusammen: dem Ölpreis, Steuern und Abgaben sowie den Kosten für Verarbeitung und Vertrieb. Der Ölpreis schwankte in den letzten fünf Jahren stark, von über 100 Euro bis unter 40 Euro pro Barrel. Schätzungen zufolge werden etwa 36 Cent des Literpreises durch den Ölpreis selbst bestimmt. Der größte Teil des Preises setzt sich jedoch aus Steuern und Abgaben zusammen, die bei Super E10 rund 105 Cent und bei Diesel etwa 86 Cent ausmachen. Wesentlicher Bestandteil dieser Abgaben ist die seit 2003 unveränderte Energiesteuer, die durch die temporäre Spritpreisbremse 2022 etwas beeinflusst wurde.

Ein zusätzlicher Faktor in der Preisbildung ist der CO2-Preis, der sich auf etwa 13 Cent bei Benzin und knapp 15 Cent bei Diesel beläuft. Während die Kosten für Verarbeitung, Vertrieb und die Gewinne der Mineralölkonzerne einen kleineren Anteil am Gesamtpreis haben, sind auch diese Kosten in den letzten Jahren gestiegen.

Statistische Entwicklungen und Prognosen

Das Statistische Bundesamt in Deutschland hat am 28. Mai 2025 einen Bericht veröffentlicht, der die Entwicklung der Energiepreise zusammenfasst. Dieser Bericht umfasst verschiedene Energiearten, darunter Steinkohle, Braunkohle, Erdöl und Erdgas, sowie spezifische Produkte wie Benzin und Diesel. Die Daten stammen aus den Statistiken der Gruppe Preise und Eurostat, wobei der Bericht monatlich erscheint und grundlegende Erläuterungen zu den Preisbildungsmechanismen enthält. Laut dem Bericht ist das Basisjahr für die Statistiken 2021, und viele der enthaltenen Daten lassen sich in maschinell-lesbaren Formaten aus der Datenbank GENESIS-Online abrufen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Preisentwicklung im Spritmarkt stark von den globalen Ölpreisen, den nationalen Steuern und Abgaben sowie von weiteren wirtschaftlichen Faktoren abhängt. Die Verbraucher sollten sich der Preiszusammensetzung bewusst sein, wenn sie die aktuellen Preise als günstig oder teuer wahrnehmen. Aktuelle Trends zeigen, dass trotz eines Rückgangs im Vergleich zu den letzten Jahren, die höheren Lebenshaltungskosten und die Inflation die Wahrnehmung der Treibstoffpreise weiterhin beeinflussen.

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Ort Merkur, Deutschland
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