Stars warnen: Kosmisches Aus für WDR-Cosmo bedroht kulturelle Vielfalt!

Prominente unterzeichnen Petition „Save Cosmo!“ zur Rettung der kulturellen Vielfalt des WDR-Radiosenders Cosmo.
Prominente unterzeichnen Petition „Save Cosmo!“ zur Rettung der kulturellen Vielfalt des WDR-Radiosenders Cosmo. (Symbolbild/NAG)

Nordrhein-Westfalen, Deutschland - In einer breiten Aktion rufen zahlreiche Prominente zur Rettung des WDR-Radiosenders Cosmo auf. Unter den Unterstützern der Petition „Save Cosmo!“ finden sich bekannte Künstler wie Herbert Grönemeyer, Jan Delay, Peter Fox und viele weitere. Sie warnen vor dem drohenden Aus des Programms, das als einzigartiges Medium für kulturelle Diversität gilt. Laut Kölner Stadt-Anzeiger wurde Cosmo als das einzige ARD-Radioprojekt identifiziert, das mehrsprachig arbeitet und migrantische sowie queere Perspektiven in die Programmgestaltung integriert.

Die Initiative kommt vor dem Hintergrund von geplanten Reformen des Rundfunkstaatsvertrags, die von der ARD angestrebt werden. Dabei ist die Schließung von bis zu 17 Radiowellen im Gespräch, weshalb die Intendanten der ARD am 24. und 25. Juni über die künftige Ausrichtung entscheiden sollen. Der WDR-Rundfunkrat hat bereits gefordert, dass Cosmo sich stärker an den Bedürfnissen der Hörer orientieren soll. Die Sorge ergibt sich, dass das Programm lediglich in digitale Formate überleben könnte, was als kultureller Verlust und politisches Signal gegen Vielfalt angesehen wird.

Die Folgen der Reformen

Der WDR-Rundfunkrat äußert Bedenken über die vorgeschlagene Reform und hat sich mit dem Diskussionsentwurf beschäftigt, der auf der Website der Rundfunkkommission präsentiert wird. In der Stellungnahme wird betont, dass eine pauschale Reduzierung des öffentlich-rechtlichen Angebots schädlich sein könnte. Der Rat appelliert zudem an den Gesetzgeber, eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags auf 18,94 Euro ab dem 1. Januar 2025 zu genehmigen, um die Finanzierung des Rundfunks langfristig zu sichern. Ein Verstoß gegen die Finanzierungsgarantie könnte zu juristischen Auseinandersetzungen führen. Laut dem WDR bedarf es einer klaren Abgrenzung zwischen den Aufgaben von Medienrat und Rundfunkräten.

Im Rahmen des Reformstaatsvertrags, der Änderungen in der Beauftragung von ARD, ZDF und Deutschlandradio umfasst, fordert der Deutsche Kulturrat eine stärkere Wahrung der Unabhängigkeit der redaktionellen Arbeit. Er warnt davor, dass ein Verlust an kultureller Vielfalt durch eine Reduzierung der Sendeflächen und Kulturübertragungen droht. Die Bedeutung der Kulturberichterstattung für die Reflexion kultureller Themen wurde ebenfalls hervorgehoben. Wie im Deutschen Kulturrat betont wird, ist eine Zusammenarbeit mit Kultur- und Bildungseinrichtungen von großer Wichtigkeit.

Kritik an der Reform

Der Entwurf der Reform wird von vielen als politisch übermotiviert kritisiert. Der Deutsche Kulturrat hält den geplanten Medienrat für überflüssig und sieht keinen Vorteil gegenüber bestehenden Gremien. Auch die Reduzierung der Hörfunkprogramme um bis zu 16 wird als problematisch angesehen, da sie die regionale Kulturberichterstattung gefährden könnte. Die Befürchtung ist groß, dass eine Verlagerung von Cosmo in eine digitale Nische das Publikum in die Arme von weniger vertrauenswürdigen Medienangeboten treiben könnte.

In einem abschließenden Appell fordert Patrice, ein Kölner Sänger, dass das Abschalten von Cosmo einen Verlust an Vielfalt in der Musik zur Folge hätte. Die Petition „Save Cosmo!“ richtet sich nicht nur gegen die Schließung des Programms, sondern auch gegen eine gefährliche Entwicklung hin zu einer homogenisierten Medienlandschaft, in der kulturelle Diversität nicht mehr ausreichend repräsentiert ist.

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Ort Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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