Stödtlen feiert Einweihung der modernen Kläranlage in Gaxhardt!

Gaxhardt, Deutschland - Am 26. Mai 2025 wurde die neue Sammelkläranlage in Gaxhardt, Gemeinde Stödtlen, feierlich eingeweiht. Nach fast zehn Jahren Planung kann die Kläranlage nun einen bedeutenden Beitrag zur Abwasserbeseitigung leisten. Der Umbau der bisherigen Kläranlage zu einem Pumpwerk wurde mit einem offiziellen Banddurchschnitt gefeiert, der auch die langjährige Arbeit des Ingenieurbüros B&P sowie verschiedener Baufirmen würdigte. Besonders geehrt wurde Klärwärter Josef Lutz und der ehemalige Bürgermeister Ralf Leinberger.

Der Bau der Sammelkläranlage begann im Jahr 2022 und erforderte umfassende Investitionen in Höhe von insgesamt 3 Millionen Euro. Für den Pumpwerk und die zugehörigen Außenstationen sowie die Druckleitung und die Fernwirkanlage belaufen sich die Kosten auf 2,6 Millionen Euro. Die Gemeinde erhält eine Gesamtförderung von 3,9 Millionen Euro, muss jedoch über eine Million Euro aus eigenen Mitteln aufbringen. Diese Investitionen sind Teil eines größeren Projekts zur Verbesserung der Abwasserbeseitigung in der Region, die vom Land Baden-Württemberg mit 2,2 Millionen Euro unterstützt wird, um die Wasserqualität des Berlisbachs und der Rotach zu optimieren.

Erweiterung und Modernisierung

Die Kläranlage in Gaxhardt wird nun in der Lage sein, das Abwasser von Stödtlen und Niederroden zu reinigen. Die neuen Einrichtungen umfassen eine mechanische Vorreinigung, ein Nachklärbecken, eine Phosphatfällungsanlage und zusätzliche Gebäude, einschließlich eines erweiterten Belebungsbeckens und einer Fernwirkzentrale für die Überwachung. Ein entscheidendes Ziel dieser Maßnahmen ist die Erweiterung der Kläranlage von 650 auf 1850 Einwohnerwerte.

Die Modernisierung der Infrastruktur folgt einer Abwasserkonzeption aus dem Jahr 2008, die verschiedene Varianten prüfte. Die Entscheidung fiel auf die Stilllegung der Kläranlage Stödtlen und die Überleitung des Abwassers zur Kläranlage Gaxhardt. Im Rahmen des Projekts muss zudem eine rund drei Kilometer lange Druckleitung gebaut werden. Die Gesamtkosten der Maßnahmen werden auf rund 5 Millionen Euro geschätzt, wobei das Land 80 Prozent der Kosten im ersten Bauabschnitt übernimmt.

Wasserqualität und Gewässerschutz

Die Bedeutung der kommunalen Abwasserentsorgung für den Gewässerschutz kann nicht genug betont werden. Laut dem Umweltbundesamt sind Investitionen in Kläranlagen entscheidend, um den guten Zustand der Gewässer zu erreichen. Trotz der Fortschritte über die letzten 40 Jahre sind stoffliche Probleme in Gewässern weiterhin eine Herausforderung. Mikroverunreinigungen stellen ein ernstzunehmendes Risiko dar und müssen durch innovative Abwasserbehandlungsverfahren reduziert werden. Die EU plant bereits, die Einführung einer vierten Reinigungsstufe in großen Kläranlagen bis 2035 verpflichtend zu machen, was die Dringlichkeit dieser Modernisierungen unterstreicht.

Die Kläranlage in Gaxhardt, die seit 1991 in Betrieb ist, soll durch die neuen Maßnahmen nicht nur die Abwasserqualität steigern, sondern auch mittelfristig die Belastungen für die umliegenden Gewässer erheblich reduzieren und den geforderten Umweltstandards besser entsprechen.