Kommt das Bargeld-Aus? Bankkunden müssen jetzt umdenken!

Immer weniger Bankautomaten und eingeschränkter Bargeldservice an Tankstellen in Deutschland – Welche Alternativen gibt es ab Juni 2025?
Immer weniger Bankautomaten und eingeschränkter Bargeldservice an Tankstellen in Deutschland – Welche Alternativen gibt es ab Juni 2025? (Symbolbild/NAG)

Kommt das Bargeld-Aus? Bankkunden müssen jetzt umdenken!

Deutschland - In Deutschland spitzt sich die Situation rund um den Bargeldzugang weiter zu. Mit dem anhaltenden Rückgang der Bankautomaten wird die Abhebung von Bargeld zunehmend erschwert. Vor allem in ländlichen Regionen sind die Auswirkungen spürbar, da die Schließungen von Bankfilialen und Geldautomaten die Möglichkeiten für Bargeldabhebungen einschränken. op-online.de berichtet, dass die Banken zunehmend die digitale Zahlungsweise fördern, was insbesondere ältere Menschen ohne Smartphone vor Herausforderungen stellt.

Eine bedeutende Änderung steht bevor: Am 30. Juni 2025 endet die Kooperation zwischen den Cash Group-Banken, zu denen die Deutsche Bank, Commerzbank, Hypovereinsbank und Postbank gehören, und der Shell-Gruppe. Dies bedeutet, dass etwa 1.300 der insgesamt 2.000 Shell-Tankstellen in Deutschland künftig keinen Bargeld-Service mehr anbieten werden. Bislang konnten Kunden der genannten Banken dort bis zu 1.000 Euro ohne Mindestbestellsumme abheben, was an Feiertagen oder Wochenenden besonders praktisch war. Der Bargeldservice an diesen Tankstellen wird nun eingestellt, zu einer Entscheidung, die laut Banken mit einer „strategischen Neuausrichtung“ begründet wird. Kritiker jedoch sehen darin eine aggressive Geschäftspolitik, die vor allem die technisch weniger versierten Nutzer benachteiligt, wie derwesten.de berichtet.

Alternativen zur Bargeldabhebung

Um der abnehmenden Verfügbarkeit von Bargeld entgegenzuwirken, hat die Postbank bereits im Herbst 2024 einen neuen „Bargeld-Code“ eingeführt. Mit diesem Code können Kunden Bargeld an über 12.500 teilnehmenden Einzelhändlern abheben. Die Deutsche Bank plant ebenfalls, bis Ende 2025 ein ähnliches Produkt anzubieten. Diese Änderungen sollen die Abhebung von Bargeld vereinfachen, könnten jedoch vor allem für ältere Bürger, die Schwierigkeiten mit Smartphone-Apps haben, problematisch sein.

Die aktuellen Entwicklungen stehen im Kontext einer breiteren Analyse der Bargeldverfügbarkeit in Deutschland. Laut einer Studie der Bundesbank zeigt sich, dass die durchschnittliche Entfernung zu den nächstgelegenen Bargeldbezugspunkten bei 1,4 Kilometern liegt, während in ländlichen Regionen die Distanz über zwei Kilometer beträgt. Zudem ist die Erreichbarkeit von Bargeldbezugspunkten in städtischen Gebieten deutlich besser als auf dem Land. Etwa 95,3 % der Bevölkerung leben in einem Umkreis von fünf Kilometern zu einem Abhebeort, aber die Wahrnehmung des Zugangs zu Bargeld hat sich verschlechtert. Der Anteil der Menschen, die den Zugang als schwierig empfinden, stieg in den letzten Jahren von 6 % (2021) auf 15 % (2023). bundesbank.de dokumentiert diese Trends und die besorgniserregenden Entwicklungen, die nach und nach die Bargeldversorgung in der Bevölkerung beeinflussen.

Dauerhafte Herausforderungen für Bargeldnutzer

Die gegenwärtigen Änderungen im Bargeldzugang sind besonders problematisch für ältere Menschen, die keine Smartphones besitzen. Diese Bevölkerungsgruppe könnte im Zuge der digitalen Transformation noch stärker von der Abhebung von Bargeld ausgeschlossen werden. Die Entwicklung führt zu einer wachsenden Kluft zwischen den weniger technikaffinen Nutzern und den zunehmend digitalisierten Bankdienstleistungen.

Die Situation verdeutlicht die Notwendigkeit, Lösungen zu finden, um alle Bürger Zugang zu Bargeld zu ermöglichen, unabhängig von technologischen Fertigkeiten oder der Wohnsituation. Mit den bevorstehenden Veränderungen, insbesondere der Einstellung des Bargeldservices an Shell-Tankstellen, wird jeder Einzelne seine Optionen zur Bargeldabhebung überdenken müssen.

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OrtDeutschland
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