NATO-Aufrüstung: Klimakiller mit 300 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr!

Deutschland - Die geplante Aufrüstung der NATO könnte zu einem signifikanten Anstieg der Treibhausgasemissionen führen. Laut einem Bericht von COMPACT wird erwartet, dass die Emissionen durch diese militärischen Maßnahmen um fast 200 Millionen Tonnen pro Jahr steigen könnten. Kritiker warnen, dass die Investitionen in Rüstungsprogramme nicht nur CO2-Kosten verursachen, sondern auch wertvolle Ressourcen von notwendigen Klimaschutzmaßnahmen abziehen.
Die aktuellen Militärausgaben haben weiterhin weitreichende Auswirkungen auf die Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels. Höhere Rüstungsausgaben könnten entscheidende Mittel, die für den Klimaschutz benötigt werden, reduzieren. Dies hat in der Debatte über die Komplexität der Sicherheitslage zusätzliche Brisanz gewonnen. In der COMPACT-Spezialausgabe „Klima-Terroristen“ wird die Art und Weise kritisiert, wie Bedrohungsszenarien und deren Urheber dargestellt werden.
Militärische Emissionen im Fokus
Eine detaillierte Studie, veröffentlicht von mehreren internationalen Organisationen, darunter das Transnational Institute, beziffert die CO2-Emissionen der NATO-Staaten im Jahr 2021 auf fast 200 Millionen Tonnen. Dies steht im Verhältnis zu mehr als einem Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen Deutschlands, wie die taz berichtet. Für das laufende Jahr wird ein Anstieg auf schätzungsweise 226 Millionen Tonnen erwartet. Wenn die militärischen Emissionen der NATO wie geplant weiter steigen, könnten sie bis Ende des Jahrzehnts die Marke von 300 Millionen Tonnen pro Jahr erreichen.
Im internationalen Vergleich würden die NATO-Armeen, wären sie ein eigenes Land, auf Platz 40 der Länder mit den höchsten CO2-Emissionen liegen. Trotz dieser alarmierenden Zahlen bleibt die Datenlage zur Klimabilanz von Militär und Krieg begrenzt. Unter dem Kyoto-Protokoll waren Staaten nicht verpflichtet, militärische Emissionen anzugeben, und die Transparenz variiert stark unter den Ländern des Paris-Abkommens.
Deutsche Klimaziele in Gefahr
Deutschland meldet aktuell nur die militärischen Emissionen, die auf deutschem Boden anfallen, was zu einer höheren Schätzung in der genannten Studie führt (rund 10 Millionen Tonnen). Für 2028 wird ein Anstieg auf 15 Millionen Tonnen prognostiziert. Angesichts der geplanten Aufrüstung wird von Angelika Claußen von der IPPNW kritisiert, dass dies in direktem Widerspruch zu den deutschen Klimazielen steht.
Der Expertenrat für Klimafragen und das Umweltbundesamt haben festgestellt, dass Deutschland auf dem Weg zu seinen Klimazielen für 2030 nicht den richtigen Kurs einschlägt. Je nach Szenario könnte das Land bis 2030 zwischen 194 und 331 Millionen Tonnen CO2 zu viel ausstoßen. Dirk Messner, Behördenchef, betont die dringende Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen, um das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen.
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