Erfurt im Ferienwohnungs-Stress: Stadt kämpft gegen Wohnungsnot!

Erfurt im Ferienwohnungs-Stress: Stadt kämpft gegen Wohnungsnot!

Erfurt, Deutschland - In Erfurt stehen derzeit etwa 200 Ferienwohnungen auf dem Prüfstand. Die Stadt geht verstärkt gegen ungenehmigte Ferienunterkünfte vor, um dem Wohnungsnotstand, der eine Belegungsquote von über 99 % erreicht hat, entgegenzuwirken. Stadtentwicklungsdezernent Lars Bredemeier hat klargemacht, dass eine gewerbliche Anmeldung und baurechtliche Genehmigung für Ferienwohnungen unerlässlich sind, um die Situation auf dem Wohnungsmarkt nicht weiter zu verschärfen. Diese Maßnahmen sind notwendig, denn immer mehr Mietwohnungen werden in Ferienunterkünfte umgewandelt, was die Schaffung von Wohnraum gefährdet. MDR berichtet, dass dieser Trend die Stadt unter Druck setzt.

Ein Blick auf die Zahlen: Rund 650 Anbieter sind auf Plattformen wie Airbnb aktiv, und viele von diesen betreiben auch mehrere Wohnungen. Dies führt dazu, dass die Stadt weiterhin mit einer großen Anzahl an Beschwerden und Hinweisen aus der Bevölkerung konfrontiert ist. In etwa 60 Verfahren wegen illegaler Ferienwohnungen denkt das Bauamt über Maßnahmen nach. Die Erfurter Tourismus und Marketing GmbH hat sich hinter das Vorgehen der Stadt gestellt. Geschäftsführer Christian Fothe hebt hervor, dass Ferienwohnungen zwar wichtig für den Tourismus sind, jedoch der Erhalt der Akzeptanz in der Bevölkerung unbedingt notwendig bleibt.

Ein klarer Handlungsbedarf

Die Situation könnte sich in den kommenden Jahren noch verschärfen. Prognosen zeigen, dass in den nächsten 15 Jahren zwischen 3.800 und 6.900 neue Wohnungen in Erfurt benötigt werden, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Der akute Wohnungsmangel in Erfurt ist nicht zu leugnen. „Für einen funktionierenden Wohnungsmarkt sollten etwa 4 % der Wohnungen leer stehen“, erläutert Bredemeier. Aktuell sind aber die Zahlen in Erfurt alarmierend niedrig. Im Freistaat Thüringen fehlt es zudem an einem landesweiten Gesetz zur Reglementierung der Zweckentfremdung von Wohnraum, das in anderen Bundesländern bereits vorhanden ist.

Interessant ist, dass ein eröffnetes Verfahren nicht automatisch ein Verbot der Nutzung als Ferienwohnung zur Folge hat. Eigentümer werden schriftlich informiert und haben die Möglichkeit, fehlende Unterlagen nachzureichen. Dabei müssen sie mit Fristen rechnen, und bei wiederholter Weitervermietung drohen Zwangsgelder, die bis zu 500.000 Euro betragen können, wenn sich die Verfahren als rechtswidrig erweisen. Diese Maßnahmen sollen der Stadt helfen, die Kontrolle über den Wohnungsmarkt zurückzugewinnen und gleichzeitig sicherzustellen, dass der Tourismus nicht darunter leidet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Stadt Erfurt mit einem klaren Handlungsplan reagiert, um die angespannte Wohnraumsituation anzugehen und die Akzeptanz der Bürger zu sichern. Maßnahmen gegen ungenehmigte Ferienwohnungen stehen dabei ganz oben auf der Agenda der Stadtverwaltung. weitere Informationen zur Thematik finden Sie bei MDR, inSüdthüringen und Volksstimme.

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OrtErfurt, Deutschland
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