Erfurt unter Hitze-Alarm: Ist die Stadt bereit für die Gluthitze?

Erfurt unter Hitze-Alarm: Ist die Stadt bereit für die Gluthitze?
Erfurt, Deutschland - Eine gelbe Karte für Erfurt: Im aktuellen Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe zeigt sich, dass die Thüringer Landeshauptstadt mit einem Hitze-Betroffenheits-Index von 15,89 unter den 190 deutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern im Mittelfeld rangiert. Dabei ist Erfurt die Stadt in Thüringen, die am stärksten unter Hitze leidet. Die durchschnittliche Oberflächentemperatur in den Jahren 2021 bis 2024 betrug stolze 35 Grad Celsius. Vergleichsweise schnitten Gera mit 14,41, Weimar mit 14,39 und Jena mit 14,38 ab, deren Temperaturen im Schnitt bei 34 Grad liegen. Dies geht aus thueringen24.de hervor.
Die Deutsche Umwelthilfe hat für diesen Hitze-Check erstmals den Hitzebetroffenheits-Index verwendet, um die Belastung innerhalb der Städte zu erfassen. Er berücksichtigt Faktoren wie hohe Temperaturen, dichte Versiegelung und den Mangel an Grünflächen. Insgesamt erhielten 31 Städte eine Rote Karte für hohe Hitzebelastung, während 131 Städte mit einer Gelben Karte und 28 Städte mit einer Grünen Karte für geringe Hitzebelastung versehen wurden. Damit sind über 12 Millionen Menschen in deutschen Städten extremen Hitzebelastungen ausgesetzt, wie duh.de berichtet.
Steigende Temperaturen und Versiegelung
Ein wesentlicher Teil der Problematik liegt in der hohen Versiegelung von Flächen. Erfurt hat mit fast 45% die höchste Versiegelung in Thüringen, gefolgt von Gera (40%) und Jena/Weimar (jeweils 37%). Diese Faktoren tragen erheblich zur Temperatursteigerung in den Städten bei und machen die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Anpassung an die Hitze umso dringlicher. Und das ist kein Einzelfall: Der Klimawandel sorgt für eine zunehmende Hitzebelastung, mit erheblichen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und Lebensqualität der Bewohner. nationale-stadtentwicklungspolitik.de macht darauf aufmerksam, dass es einen dringenden Bedarf an Veränderungen gibt, um den Städten zu mehr Hitzresilienz zu verhelfen.
In Reaktion auf die Hitzeproblematik haben Thüringens Landesregierung und Kommunen bereits Maßnahmen ergriffen. So wurde der Klimapakt von Land und Kommunen verlängert, und 27 Millionen Euro für Klimaschutzinvestitionen stehen bereit. Zudem erarbeiten die Kommunen Hitze-Aktionspläne. Erfurt hat beispielsweise ein „Hitzetelefon“ eingerichtet, um die Bevölkerung bei extremen Temperaturen zu unterstützen, und plant die Aufstellung von mehr Trinkbrunnen. Auch Jena plant, alleinlebende ältere Menschen während Hitzewellen gezielt zu unterstützen.
Vorausschauende Maßnahmen
In Gera wird an einem kommunalen Hitze-Aktionsplan gearbeitet, und das Land Thüringen plant, bis Ende des Jahres einen landesweiten Hitzeaktionsplan vorzulegen. Diese strategischen Schritte sind notwendig, um den Menschen in den betroffenen Städten ein erträgliches Leben zu ermöglichen.
In einem allgemeinen Kontext zeigt der Hitze-Check, dass das Bewusstsein für die Herausforderungen des Klimawandels steigt. Die Überwindung der Hitzeherausforderungen ist kein leichtes Unterfangen, doch mit gemeinsamen Anstrengungen und konsequenten Maßnahmen können Städte wie Erfurt, Jena und Gera potenziell kühler durch den Sommer kommen.
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Ort | Erfurt, Deutschland |
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