Revolution in der Pflege: Neues Gesetz verbessert Arbeitsbedingungen!
Revolution in der Pflege: Neues Gesetz verbessert Arbeitsbedingungen!
Erfurt, Deutschland - In einem Schritt hin zu besseren Arbeitsbedingungen in der Pflege wurde am 1. Januar 2019 das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) eingeführt. Ziel ist die Verbesserung der Situation für Pflegekräfte sowie die Bekämpfung des Personalmangels in der Kranken- und Altenpflege. Wie MDR berichtet, soll das Gesetz nicht nur die Arbeitsbedingungen aufpeppen, sondern auch die Qualität der Versorgung in den Krankenhäusern sichern. Ein zentrales Anliegen ist die klare Trennung von pflegerischen Aufgaben und anderen Tätigkeiten im Krankenhaus, die oft die wertvolle Zeit der Pflegekräfte beanspruchen.
Das PpSG ist Teil des sogenannten „Sofortprogramms Pflege“ der Bundesregierung, das darauf abzielt, Pflegekräfte zu entlasten und zusätzliches Personal zu gewinnen. Über die letzten Jahre wurden bereits 13.000 neue Stellen in stationären Pflegeeinrichtungen geschaffen, was eine erfreuliche Besserung darstellen sollte. Auch pflegende Angehörige sollen profitieren, indem sie nun leichter Zugang zu Rehabilitationsmaßnahmen haben, selbst wenn diese nicht medizinisch notwendig sind.
Konkret Verbesserungen durch das PpSG
Zu den wesentlichen Änderungen des PpSG zählt die Einführung neuer Personaluntergrenzen in Pflegeeinrichtungen, die sicherstellen sollen, dass genügend Pflegekräfte zur Verfügung stehen:
- Bis zu 40 Bewohner: 0,5 neue Pflegestellen
- 41 bis 80 Bewohner: 1 neue Pflegestelle
- 81 bis 120 Bewohner: 1,5 neue Pflegestellen
- Über 120 Bewohner: 2 neue Pflegestellen
Eine weitere wichtige Maßnahme ist die Abrechnung der Pflegepersonalkosten über ein eigenes Pflegebudget, welches seit 2020 unabhängig vom allgemeinen Krankenhausbudget garantiert, dass die Finanzierung gezielt für Pflegekräfte genutzt wird. So sollen Pflegekräfte nicht mehr für fremde Aufgaben wie Verwaltung herangezogen werden. Diese Regelungen könnten helfen, die versprochene Verbesserung der Bedingungen auch tatsächlich durchzusetzen.
Kritik und Herausforderungen
Trotz der positiven Ansätze sieht die Realität komplexer aus. Kritiker warnen, dass die angesprochenen 13.000 neuen Stellen nur dann Wirkung entfalten können, wenn genügend Menschen in den Pflegeberuf einsteigen möchten. Bedenken wurden ebenfalls laut, dass die Einführung von Personaluntergrenzen dazu führen könnte, dass einige Einrichtungen ihre Pflegeplätze schließen müssen, weil die Ressourcen nicht ausreichen. In diesem Zusammenhang ist auch die Sorge groß, dass Krankenhäuser Pflegepersonal von stationären Einrichtungen abwerben könnten, was die Situation in der Pflege zusätzlich belasten würde.
Das Pflegeportal.de hebt hervor, dass die Digitalisierung in der Pflege ebenfalls eine Rolle spielt. Das PpSG fördert digitale Lösungen mit Zuschüssen von bis zu 12.000 Euro, um die technischen Anforderungen in den Einrichtungen zu verbessern. Die Modernisierung der Arbeitsweise könnte dabei helfen, die Arbeitslast der Pflegekräfte zu verringern und die Qualität der Pflege zu steigern.
Zusammengefasst zeigt sich, dass das PpSG zwar vielversprechende Ansätze zur Verbesserung der Pflege beinhaltet, jedoch gleichzeitig klare Herausforderungen und Kritikpunkte bestehen, die noch adressiert werden müssen. Nur so kann das Gesetz seine Zielsetzungen erreichen und die dringend benötigten Verbesserungen in der Pflegebranche schaffen.
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Ort | Erfurt, Deutschland |
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