Gipfelkreuz am Großen Löffler: Nach Sturm neu erstrahlt für den Sommer!

Gipfelkreuz am Großen Löffler: Nach Sturm neu erstrahlt für den Sommer!

Ginzling, Österreich - Am 18. Juni 2025 wurde in Ginzling ein festlicher Anlass zum Wiederaufbau des Gipfelkreuzes am Großen Löffler begangen. In einer beeindruckenden Zeremonie segnete Pfarrer Jürgen Gradwohl das frisch restaurierte Kreuz, begleitet von der Bundesmusikkapelle Ginzling-Dornauberg und zahlreichen Lokalen. Es musste im vergangenen Jahr aufgrund eines heftigen Unwetters nach schweren Schäden in vielen Stunden Handarbeit repariert werden. Sein Rückkehr auf eine Höhe von 3.378 Metern ist noch für diesen Sommer geplant. Die Bergführer Stefan und Andreas Wierer haben, in Absprache mit der DAV-Sektion Greiz, das zerstörte Kreuz mit einem Hubschrauber ins Tal gebracht, wo die intensive Restaurierung begann.

Die herausragende Gratulation gebührt Bergführer Marcus Wellens, der das beschädigte Kreuz direkt aus dem gefährlichen Erdrutschbereich barg. Andreas Wierer nahm sich der Aufgabe an, das Kreuz in seine Einzelteile zu zerlegen und nicht mehr auffindbare Bestandteile zu ersetzen. In einem zweiten Schritt widmete sich Restaurator Markus „Krölli“ Kröll der Restauration des prächtigen Edelweißes, das im Zentrum des Gipfelkreuzes prangt. Die Almbewohner und Unterstützer der Sektion Greiz, Rudolf Klausner und Markus Kröll, konnten sich über einen 1:10-Nachbau des Löffler-Kreuzes freuen, als Zeichen der Dankbarkeit für ihren unermüdlichen Einsatz.

Ein Blick in die Geschichte

Das ursprüngliche Gipfelkreuz hat eine bewegte Geschichte. Klaus Pracht, ein 72-jähriger Zeitzeuge, war schon 1974 an der Errichtung des ersten Löffler-Kreuzes beteiligt, als er zusammen mit Rudolf Kröll, das Kreuz mit Pferden zur Greizer Hütte transportierte. Von dort aus wurde es unter herausfordernden Bedingungen auf den Gipfel getragen. Es gab damals Lawinen und Spaltenstürze, doch glücklicherweise blieben alle Beteiligten unverletzt. Pracht zeigte sich tief berührt von der erneuten Nähe zu dem Kreuz, das ihm und vielen anderen viel bedeutet.

Die Bedeutung von Gipfelkreuzen in den Alpen ist eindrucksvoll. Jedes Kreuz erzählt persönliche Geschichten und historische Bezüge, wie der ehemalige Auslandsreporter Hans-Joachim Löwer in seinem Buch „Gipfelkreuze – Träume, Triumphe, Tragödien“ festhält. Er führt uns durch die faszinierenden Geschichten von 43 Gipfelkreuzen in Österreich und beleuchtet damit die vielfältigen Motive und Schicksale, die hinter diesen Symbolen des Glaubens und der Erinnerung stehen.

Gipfelkreuze sind nicht nur Zeichen des Glaubens, sondern auch bedeutende Erinnerungsstätten für vergangene Kriege und die Wurzeln der Alpenkultur. Beispiele wie das Kreuz am Corno di Cavento, verziert mit Soldatenhelmen, oder das Kreuz auf der Schönfeldspitze, das in einer „Pietà“-Form von Anton Thuswaldner gestaltet wurde, zeigen deutlich, wie tief verwurzelt diese Symbole im Bewusstsein der Menschen sind. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie ein Ort der Besinnung und Erinnerung sind.

Die Rückkehr des Löffler-Kreuzes bringt frischen Glanz und gibt der gesamten Gemeinschaft die Möglichkeit, sich erneut mit der Natur und den Traditionen der Alpen zu verbinden. Dieses Ereignis macht deutlich: Wenn es um den Berg geht, da liegt was an.

Weitere Information über die Geschichte von Gipfelkreuzen finden Sie auf Zillertaler Zeitung, sowie interessante Geschichten darüber in einem Artikel des Spiegel und auf der Seite des Alpenvereins.

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OrtGinzling, Österreich
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