Sensationeller Fund: 10.000 Jahre alte Jungsteinsiedlung in Thüringen entdeckt!

Sensationeller Fund: 10.000 Jahre alte Jungsteinsiedlung in Thüringen entdeckt!

Walpernhain, Deutschland - Die Entdeckung einer bemerkenswerten Jungsteinsiedlung im Saale-Holzland-Kreis sorgt derzeit für großes Aufsehen unter Archäologen und Geschichtsliebhabern. Im Rahmen einer Bauuntersuchung für die Stromtrasse SuedOstLink wurden bei Walpernhain Überreste mehrerer altersstiftender Gebäude freigelegt, die bis zu 6.500 Jahre alt sind. Diese außergewöhnlichen Funde könnten unser Wissen über die Lebensweise der Menschen während der Jungsteinzeit erheblich erweitern, wie thueringen24.de berichtet.

Im Verlauf der archäologischen Arbeiten, die seit August 2021 unter der Aufsicht des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) stattfinden, wurden nicht weniger als 10.000 Artefakte geborgen. Diese reichen von Feuersteinwerkzeugen über spezialisierte Steingeräte zur Holzbearbeitung bis hin zu einer Vielzahl an Keramikobjekten, die einen faszinierenden Einblick in die Alltagstechnologien und -techniken der damaligen Bevölkerung gewähren. Auch Werkstätten zur Bearbeitung von Stein wurden ausgegraben, die detaillierte Rückschlüsse auf die Bearbeitungstechnologien ermöglichen.

Einblick in die Vergangenheit

Die freigelegten Häuser gehören zur nachgewiesenen Kultur der Stichbandkeramik, die zwischen 4.900 und 4.500 v. Chr. angesiedelt ist. Insgesamt erbrachten die Untersuchungen die Überreste von 6 bis 7 Wohneinheiten, die bis zu 17 Meter lang und 9 Meter breit sind. Bei der Ausgrabung stießen die Forscher zudem auf zahlreiche Pfostengruben, die auf die Bauweise der Zeit schließen lassen, und auf viele hausbegleitende Gruben, die allerlei Funde wie Reibmühlen und verzierte Keramik enthielten, wie n-tv festhält.

Was für den Laien wie eine historische Schatzkiste anmutet, ist für Experten ein bedeutender Schritt in der Erforschung der Frühgeschichte Europas. „Die Funde sind von herausragender Bedeutung und bieten neue Erkenntnisse zur Lebensweise der jungsteinzeitlichen Bevölkerung“, erklärt das TLDA und signalisiert damit, dass dieses Gebiet noch viele Geheimnisse birgt. Die Siedlung wurde praktisch vollständig ergraben und zeigt, dass die Archäologen hier auf eine gut erhaltene Lebenswelt gestoßen sind.

Bauvorhaben geht weiter

Trotz der umfangreichen Ausgrabungen bleibt die Bauzeit für die neue Stromtrasse nicht stehen. Der TLDA wird die Arbeiten am SuedOstLink bis voraussichtlich 2027 weiterhin begleiten, um sicherzustellen, dass die archäologischen Schätze nicht verloren gehen. Auf den Standorten der steinzeitlichen Wohnstätten werden Flächen für große Kabeltrommeln vorbereitet, was zeigt, dass man die Balance zwischen dem Erhalt des Kulturerbes und dem modernen Lebensbedarf wahren möchte, so erläutert archaeologie42.de.

Diese eindrücklichen archäologischen Funde werfen nicht nur Licht auf die Vergangenheit, sondern stehen auch im Zeichen einer Vernetzung zwischen respektvollem Umgang mit historischen Entdeckungen und dem Fortschritt unserer heutigen Infrastruktur. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Erkenntnisse aus Walpernhain noch ans Licht kommen werden.

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OrtWalpernhain, Deutschland
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