Zeckenalarm in Thüringen: Steigende Borreliose-Fälle und neue Risiken!
Zeckenalarm in Thüringen: Steigende Borreliose-Fälle und neue Risiken!
Saale-Holzland-Kreis, Deutschland - In Thüringen, wo die Natur prachtvoll blüht, macht sich momentan eine besorgniserregende Entwicklung breit: Die Zahl der Borreliose-Fälle ist stark angestiegen. Bis Ende Juni 2023 wurden bereits 137 Fälle gemeldet, ein sprunghafter Anstieg im Vergleich zu den 101 Fällen im Vorjahr, wie thueringen24.de berichtet. Borreliose, eine durch infizierte Zecken übertragbare Krankheit, kann zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere wenn das Herz betroffen ist.
Auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die ebenfalls durch Zeckenstiche übertragen wird, bleibt ein ernstes Thema. Fünf ausgewiesene Fälle wurden in diesem Jahr verzeichnet, ein minimaler Rückgang im Vergleich zu den sechs Fällen des Vorjahres. Während FSME in den meisten Fällen harmlos verläuft, kann die Krankheit im schlimmsten Fall tödlich enden. Deshalb empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Impfung in 13 spezifischen Risikogebieten in Thüringen, wie etwa im Altenburger Land und rund um Jena. Diese Empfehlung ist besonders für Menschen von Bedeutung, die häufig in der Natur unterwegs sind, wo die Gefahr eines Zeckenstichs hoch ist.
Gefährliche Zeitgenossen und ihre Ausbreitung
Der Gemeine Holzbock, bis dato der Hauptverdächtige unter den Zecken, bekommt nun Konkurrenz von der Hyalomma-Zecke. Diese Neuankömmlinge, die vor allem aus Afrika und Asien stammen, sind größer und haben die beunruhigende Fähigkeit, ihre Beute zu verfolgen. Bisher sind die Fälle in Deutschland jedoch selten, doch die Parasitologin Ute Mackenstedt warnt vor einem möglichen bundesweiten Risiko für FSME und andere Infektionen, die durch diese Zecken übertragen werden können.
Ein weiterer Aspekt, der Anlass zur Sorge gibt, sind die klimatischen Veränderungen. Laut WDR sind Zecken ganzjährig aktiv, was an den milden Wintern und den günstigen Bedingungen für ihre Fortpflanzung liegt. Diese Entwicklungen zeigen, dass sich die FSME-Risikogebiete zunehmend nach Norden ausbreiten. Forscher des Instituts für Parasitologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover beobachten daher mit Argwohn die steigenden Zahlen von FSME-Fällen, insbesondere in den skandinavischen Ländern, wo sich die Fälle in den letzten Jahren verdoppelt haben.
Prävention ist der Schlüssel
Was können Thüringer:innen tun, um sich zu schützen? ThüringenForst empfiehlt, bei Ausflügen in die Natur auf den Wegen zu bleiben, lange Ärmel und Hosenbeine zu tragen und spezielle Abwehrmittel zu nutzen. Ein sorgfältiger Check nach dem Aufenthalt im Freien auf Zecken kann ebenfalls dazu beitragen, das Risiko einer Infektion zu minimieren.
Die Situation ist alarmierend, und es bleibt zu hoffen, dass durch verantwortungsbewusste Maßnahmen die Gesundheit der Bevölkerung geschützt werden kann. Borreliose und FSME sind keine leichten Themen, doch mit Vorsicht und Information kann man den gefürchteten kleinen Blutsaugern begegnen.
Für weitere Informationen über Borreliose-Fälle und deren Entwicklungen in Thüringen, besuchen Sie auch tag24.de.
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Ort | Saale-Holzland-Kreis, Deutschland |
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