Nach schwerem Unfall: Arztfehler machen Straßenbahnfahrer zum Invaliden!

Rüdiger Holtbrügge, Straßenbahnfahrer, erleidet nach einem Unfall schwere Verletzungen. Fehler bei der Behandlung verursachen ernste Folgen.
Rüdiger Holtbrügge, Straßenbahnfahrer, erleidet nach einem Unfall schwere Verletzungen. Fehler bei der Behandlung verursachen ernste Folgen. (Symbolbild/NAG)

Unfallort, Deutschland - Rüdiger Holtbrügge, ein Straßenbahnfahrer, erlebte am 5. Juni 2025 einen schweren Unfall, als er auf dem Weg zur Arbeit von der Bordsteinkante ins Gleisbett stürzte und sich dabei das linke Bein brach, konkret einen Oberschenkelhalsbruch. Der 60-Jährige wurde umgehend in eine Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik eingeliefert. Doch die Behandlung verlief alles andere als optimal: Holtbrügge wurde erst 33 Stunden nach seiner Einlieferung operiert, obwohl eine Einigung mit den medizinischen Leitlinien verlangte, dass in solchen Fällen eine Operation innerhalb von 24 Stunden erfolgen sollte. Diese Verzögerung stellte sich als folgenschwer heraus, da die ersten operativen Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg brachten.

Nach der Operation verbrachte Holtbrügge drei lange Wochen im Rollstuhl und stellte fest, dass die verwendeten operativen Materialien nicht korrekt gehalten hatten. Ein Röntgenbild zeigte das Ausmaß der Fehler: Die Schrauben, Platten und Drähte waren nicht stabil. Insgesamt musste er 13 Wochen in der Klinik verbringen, auch an seinem 60. Geburtstag. Trotz einer Implantation einer künstlichen Hüfte blieb er zunächst bewegungseingeschränkt und konnte nicht eigenständig gehen.

Schwierige Rehabilitation und psychologische Belastungen

Die anschließenden Rehaanwendungen, insgesamt 70, blieben ohne Erfolg. Die Situation war so belastend, dass Holtbrügge psychologische Hilfe in Anspruch nehmen musste. Ein Spezialist entdeckte schließlich, dass ein Nerv in seinem Bein abgerissen und ein weiterer beschädigt war, was seine Schmerzen und Einschränkungen weiter verstärkte. Dank einer speziellen Rehabilitation nach sechs Wochen war Holtbrügge schließlich in der Lage, mit einem Stock zu gehen.

Die Rehabilitation nach einem Oberschenkelhalsbruch wie bei Holtbrügge ist von entscheidender Bedeutung. Fachleute betonen, dass eine schnelle Mobilisation und sorgfältige physiotherapeutische Unterstützung essenziell sind, um mögliche Spätfolgen wie Hüftkopfnekrose oder Hüftarthrose zu vermeiden. Diese Komplikationen können sich aus einer suboptimalen Heilung und nicht ausreichenden Rehabilitationsmaßnahmen ergeben. dr-gumpert.de erläutert, dass eine frühzeitige Mobilisation und regelmäßige Physiotherapie notwendig sind, um die Beweglichkeit wiederherzustellen und Spätfolgen vorzubeugen.

Rechtliche Schritte und Entschädigungsforderung

Angesichts der ernsten Mängel in seiner medizinischen Behandlung entschloss sich Holtbrügge zur Einleitung rechtlicher Schritte gegen die Klinik. Sein Anwalt, Heiko Partenheimer, stellte fest, dass während der ersten Operation gravierende Fehler gemacht wurden, einschließlich der Verwendung einer falschen Schraube und dem Ignorieren kritischer Warnungen einer Ärztin. Zunächst weigerte sich die Klinik, Fehler einzuräumen, und sprach von einer „schicksalhaften Komplikation“. Letztlich einigte sich die Klinik jedoch auf eine Entschädigungszahlung von 15.000 Euro, nachdem HoltbÜrgges Anwalt ursprünglich 70.000 Euro gefordert hatte. Mit diesem Geld wollte Holtbrügge sich ein neues Auto kaufen, um nach den belastenden Erlebnissen Ruhe zu finden.

Es ist wichtig zu wissen, dass Oberschenkelhalsbrüche, auch Schenkelhalsfrakturen genannt, eine häufige Verletzung bei älteren Menschen sind und oft schon durch banale Stürze ausgelöst werden können. Die Risikofaktoren steigen zudem mit einer reduzierten Knochendichte, wie sie bei Osteoporose vorkommt.dr-gumpert.de hebt hervor, dass bei solchen Frakturen die schnelle Stabilisierung und Mobilisation nach dem Unfall entscheidend ist, um langfristige Beschwerden wie Hüftarthrose oder eine Beinlängendifferenz zu vermeiden.

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Ort Unfallort, Deutschland
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