Yoga gegen Krebs: Wie Bewegung das Leben von Betroffenen verändert

Krebs-Yoga im Wartburgkreis: Betroffene finden Unterstützung durch individuelle Bewegungstherapie unter fachlicher Anleitung.
Krebs-Yoga im Wartburgkreis: Betroffene finden Unterstützung durch individuelle Bewegungstherapie unter fachlicher Anleitung. (Symbolbild/NAG)

Yoga gegen Krebs: Wie Bewegung das Leben von Betroffenen verändert

Wartburgkreis, Deutschland - In Eisenach findet ein besonderes Yoga-Programm für Krebspatienten großen Anklang und bietet Betroffenen nicht nur Bewegung, sondern auch einen geschützten Raum für Austausch und Verständnis. Jens Matthäi, der vor 15 Monaten mit Metastasen in der Lunge sowie zwei Mal mit Darm- oder Brustkrebs konfrontiert wurde, nutzt die Vorteile des Krebs-Yoga-Kurses, um aktiv an seiner Genesung zu arbeiten. MDR berichtet, dass Matthäi zunächst Vorurteile über sportliche Betätigung für Männer hegte, allerdings stellte er schnell fest, dass ihm das Training gut tut und hier eine besondere Gemeinschaft herrscht.

Katrin Huber, eine weitere Teilnehmerin, beschreibt ähnliche Erfahrungen. Nach ihrer Diagnose und dem Verlust ihrer langen blonden Haare fühlte sie sich in normalen Yoga-Gruppen unsicher und eingeschränkt. Doch der Kurs, der von Physiotherapeutin und Yogalehrerin Katrin Ebert geleitet wird, bietet ein individuelles Trainingskonzept, das auf die Bedürfnisse der Teilnehmer eingeht. MDR hebt hervor, dass vor jeder Einheit eine ärztliche Untersuchung erfolgt, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmer fit für die Übungen sind.

Positive Auswirkungen von Bewegung bei Krebspatienten

Die Bedeutung von Bewegung wird auch in der onkologischen Trainingstherapie, bekannt als OTT, klar unterstrichen. Laut Stärker gegen Krebs ist diese Therapieform für Krebspatienten aller Stadien und Krankheitsbilder geeignet. Dabei profitieren Patienten nicht nur vor Beginn oder während medizinischer Therapien, sondern auch in der Nachsorge und bei chronischen Verläufen.

Bewegung hat sich als äußerst vorteilhaft erwiesen, um therapiebedingte Nebenwirkungen zu lindern. Neben der Minderung von Ermüdung und depressiven Symptomen zeigt sich auch eine Verbesserung der Lebensqualität und körperlichen Funktionen, egal wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Das OnkoAktiv-Netzwerk stellt sogar fest, dass körperliche Aktivität die Wiedererkrankungsraten signifikant senken kann, insbesondere bei Brust-, Darm- und Prostatakrebs.

Ein ganzheitlicher Ansatz für die Gesundheit

Die Idee, das Yoga-Programm für Krebspatienten zu etablieren, entstand während der Corona-Pandemie durch Fachärztin Katharina Drescher, die bemerkte, dass ihre Patienten aktiv bleiben wollten. Diese Initiative ist nicht nur eine wertvolle Ergänzung zur medizinischen Behandlung, sondern auch eine Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen gegenseitige Unterstützung zu erfahren.

Derzeit sind die wöchentlichen Kurse im Onkologischen Versorgungszentrum (OVZ) noch nicht über die Krankenkassen abgedeckt, was viele Patienten und deren Familien vor eine Herausforderung stellt. Dennoch sind Angebote wie das von Ebert essentielle Anlaufstellen, die Hoffnung und Lebensfreude zurückbringen. Die Fortschritte, die Jens Matthäi und Katrin Huber gemacht haben, zeigen eindrucksvoll, wie wertvoll Bewegung in der Therapie von Krebserkrankungen sein kann.

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OrtWartburgkreis, Deutschland
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