Weimar: Thüringen buhlt um deutsch-israelisches Jugendwerk!

Weimar: Thüringen buhlt um deutsch-israelisches Jugendwerk!

Weimar, Deutschland - Thüringen bewerbt sich um den Standort des deutsch-israelischen Jugendwerks

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt zeigt sich mehr als optimistisch, wenn es um die Ansiedlung des deutsch-israelischen Jugendwerks in Weimar geht. In Gesprächen mit israelischen Partnern hat er bereits das Interesse an Thüringen und speziell an Weimar als Standort für diesen Austausch bekräftigt. Voigt hebt die wichtige Rolle Thüringens in der Geschichte und die Notwendigkeit hervor, diese zwischen den Nationen zu tragen. Besonders Weimar, als Zentrum klassischer Kultur und als Ort der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus, erachtet er als besonders geeignet.

Bereits 2022 hatte die damalige Bundesfamilienministerin Lisa Paus mit ihrer israelischen Kollegin Yifat Shasha-Biton die Weichen für diese Initiative gestellt. In einer Absichtserklärung wurden die Grundlagen für das deutsch-israelische Jugendwerk gelegt. Damit soll der Austausch zwischen Deutschlands und Israels Jugend auf ein neues Level gehoben werden. Vorgesehen sind finanzielle Unterstützungen für Schüleraustauschprogramme, die nicht nur den Dialog fördern, sondern auch wichtige Themen wie Erinnerungskultur und den Umgang mit aktuellen Herausforderungen wie dem Klimawandel ansprechen.

Wichtig für die Bewerbung ist auch die lange jüdische Geschichte Thüringens, die über 900 Jahre zurückreicht. Dies betonte der Ministerpräsident Bodo Ramelow, während er den israelischen Botschafter Ron Prosor in Thüringen empfing. Prosor untermauerte die Notwendigkeit einer Vertiefung der Beziehungen zwischen beiden Ländern und erkannte die kulturelle Prägung der Region an. Im Rahmen seines Besuchs kam es nicht nur zu einem Austausch über die Bedeutung eines Jugendwerks, sondern auch zu einem Eintrag in das Goldene Buch des Landes Thüringen.

Motivation für das deutsch-israelische Jugendwerk

Das Ziel des deutsch-israelischen Jugendwerks ist, die Begegnungen zwischen jungen Menschen aus beiden Ländern zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu bieten, gemeinsam an Projekten zu arbeiten. „Der Jugendaustausch ist von entscheidender Bedeutung für die zukünftigen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel“, betonte Botschafter Prosor.

Die kürzlich durchgeführten jüdisch-israelischen Kulturtage in Thüringen verdeutlichen die lebendige jüdische Kultur und Geschichte, die in der Region verwurzelt ist. Nach denängstlichen Diskussionen über alternative Standorte wie Lutherstadt Wittenberg kam Reinhard Schramm, der Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde in Thüringen, zu dem Schluss, dass Weimar der perfekte Ort für dieses Projekt sei.

Insgesamt bildet das deutsch-israelische Jugendwerk ein starkes Bekenntnis beider Länder zum gegenseitigen Verständnis und zur Erinnerung an die gemeinsame Geschichte. Die Zusammenarbeit erstreckt sich über vielfältige Themen, von Bildung über kulturellen Austausch bis hin zu sozialen Fragestellungen, was das bevorstehende Projekt zu einem spannenden Vorhaben in Thüringen macht.

Wer mehr über die Hintergründe und den aktuellen Stand der Dinge erfahren möchte, findet weitere Informationen in den Artikeln von n-tv, der Jüdischen Allgemeinen und dem BMFSFJ.

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OrtWeimar, Deutschland
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