Weimar unter Wasserentnahme-Verbot: Trockenheit setzt Gewässer zu!

Weimar unter Wasserentnahme-Verbot: Trockenheit setzt Gewässer zu!

Weimar, Deutschland - Das Wetter spielt in Thüringen verrückt – besonders in Weimar, wo die anhaltende Trockenheit die Wasserstände in den Gewässern gefährlich absinken lässt. Nachdem die Niederschläge in den Monaten April, Mai und Juni 2025 deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt lagen, sieht sich die Stadt gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Ab dem 4. Juli 2025 gilt ein temporäres Verbot, Wasser aus städtischen Gewässern, Bächen, Flüssen und Seen zu entnehmen. Dieses Verbot wird voraussichtlich bis zum 31. Oktober dieses Jahres in Kraft bleiben, wie thueringen24.de berichtet.

Die Situation ist ernst. Historisch niedrige Wasserstände und die Prognose eines anhaltenden Niedermäßigkeitszustands der Niederschläge machen den Verantwortlichen in Weimar große Sorgen. Die Stadtverwaltung hat bereits im „Rathauskurier“ über diese Allgemeinverfügung informiert und erklärt, dass Ausnahmen für das Schöpfen mit Handgefäßen – etwa mit einer Gießkanne oder einem Eimer – bestehen bleibt. Diese Maßnahme gilt auch für die Wasserversorgung von Vieh, die im Moment nicht verwehrt wird. Verstöße gegen das Verbot können mit Bußgeldern geahndet werden, was die Ernsthaftigkeit der Lage unterstreicht.

Die ausbleibenden Niederschläge

Die abnehmenden Wasserstände sind nicht nur ein lokales Phänomen, sondern stehen im Kontext einer deutschlandweiten Dürreperiode. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) erlebte Deutschland von Februar bis April 2025 die trockenste Zeit seit 1931. Besonders auffällig war der März, der mit nur 21% des Niederschlags im Vergleich zur Periode 1991-2020 als sechsttrockenster März seit 1881 registriert wurde. Auch im Mai fielen mit rund 48 l/m² Niederschlag nur 68% der üblichen Menge der Referenzperiode 1961-1990. Diese extremen Wetterereignisse haben zu einem Besorgnis erregenden Zustand des Wasserhaushalts in vielen Regionen geführt, nicht zuletzt in Thüringen, wo extreme bis außergewöhnliche Dürre im Oberboden gemessen wird, wie umweltbundesamt.de schildert.

Der Wasserbedarf in Deutschland ist nicht übermäßig hoch, da die öffentliche Wasserversorgung nur 3% der erneuerbaren Wasserressourcen entnimmt. Trotzdem sind die regionalen Unterschiede bedeutend. Besonders unter Druck stehen daher landwirtschaftliche Betriebe, die auf schwankende Wasserverfügbarkeiten reagieren müssen. Die Trockenheit hat auch negative Auswirkungen auf die Ökosysteme, was durch die eingeschränkte Wasserentnahme zusätzlich verschärft wird.

Politische Entscheidungen zur Wasserverwendung

Das Wasserentnahmeverbot betrifft nicht nur die Stadt Weimar, sondern auch andere Landkreise Thüringens wie das Weimarer Land, den Unstrut-Hainich-Kreis, den Ilm-Kreis und Saalfeld-Rudolstadt. Dies zeigt, dass die Problematik weitreichender ist als nur ein lokales Anliegen. Die Verantwortlichen haben die Aufgabe, den ökologischen Zustand der Gewässer zu schützen und weitere Schäden zu vermeiden. Daher ist die Wasserbehörde in Thüringen verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um den Wasserhaushalt stabil zu halten. Dabei sind auch die Bürger gefragt: Jeder von uns kann durch wassersparende Maßnahmen und Bewässerungstipps aktiv zur Reduzierung des Wasserverbrauchs beitragen.

Die Stadtverwaltung von Weimar bittet die Bevölkerung um Verständnis. Die Maßnahmen sind zwar hart, sollen aber letztlich dazu dienen, die Natur zu bewahren und künftigen Generationen eine intakte Umwelt zu hinterlassen. In Zeiten wie diesen ist es wichtiger denn je, ein gutes Händchen für den Wasserhaushalt zu beweisen und klug einzusetzen.

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OrtWeimar, Deutschland
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