Thunberg auf Madleen : Israel stoppt Hilfsschiff vor Gaza!

Aktivisten, darunter Greta Thunberg, wurden auf dem Gaza-Solidaritätsschiff „Madleen“ von Israel gestoppt. Ziel: Humanitäre Hilfe.
Aktivisten, darunter Greta Thunberg, wurden auf dem Gaza-Solidaritätsschiff „Madleen“ von Israel gestoppt. Ziel: Humanitäre Hilfe. (Symbolbild/NAG)

Aschdod, Israel - Am 9. Juni 2025 wurde das Gaza-Solidaritätsschiff „Madleen“ von der israelischen Armee gestoppt, während es sich etwa 185 Kilometer vor der Küste des Gazastreifens befand. An Bord waren Greta Thunberg, elf weitere Aktivisten sowie ein Journalist. Sie hatten sich mit Rettungswesten im Innenbereich des Schiffs aufgehalten und hoben die Hände in Zeichen des Friedens, als das israelische Militär das Schiff abfing. Dies geschah in internationalen Gewässern, während die Aktivisten für die humanitäre Lage im Gazastreifen aufmerksam machen wollten. Laut der Süddeutschen Zeitung wurden sie von einer Marine-Spezialtruppe an Bord genommen.

Die „Madleen“ war am 1. Juni von Sizilien aus in See gestochen und hatte geplant, dringend benötigte Hilfsgüter wie medizinische Versorgung, Lebensmittel und Hygieneartikel in den Gazastreifen zu bringen. Die Blockade des Gazastreifens, die seit 2007 besteht, wurde zuletzt im März 2025 verschärft, was zu einer katastrophalen humanitären Situation führte. Über 1,95 Millionen Menschen in Gaza, was 93 Prozent der Bevölkerung entspricht, leiden unter akutem Nahrungsmittelmangel, so ein Bericht der Yahoo News. Am Montagmorgen, kurz nach dem Stopp der „Madleen“, wurde das Schiff in die israelische Hafenstadt Aschdod gebracht.

Reaktionen auf den Vorfall

Die israelische Regierung hat die Aktion verteidigt und erklärt, die Zone vor Gaza sei für nicht autorisierte Schiffe gesperrt. Der israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, ordnete an, die Aktivisten in Einzelhaft zu halten, isoliert von einander und der Außenwelt. Kritiker wie die Freiheitliche Flottille-Koalition bezeichneten den Stopp als Verstoß gegen das Völkerrecht. Sie veröffentlichte Videos der Aktivisten und beschuldigten Israel, die humanitären Bemühungen zu behindern.

In der Vergangenheit gab es ähnliche Versuche, die Blockade von Gaza zu durchbrechen, was zu erheblichen internationalen Spannungen führte. Ein bekanntes Beispiel ist der Überfall auf das türkische Schiff „Mavi Marmara“ im Jahr 2010, bei dem neun Aktivisten getötet wurden. Dies führte zu globaler Empörung und belastete die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei. Trotz internationalem Druck hat Israel weiterhin militärische Maßnahmen gegen Flotillen ergriffen, die versuchen, die Blockade zu durchbrechen. Seit 2010 wurden alle Flotillen in internationalen Gewässern von Israel abgefangen oder angegriffen, so Al Jazeera.

Aktuelle humanitäre Lage im Gazastreifen

Die humanitäre Krise im Gazastreifen hat sich seit Beginn der Offensive im Oktober 2023, in der über 54.000 Palästinenser getötet wurden, weiter verschärft. Die Blockade wird als Hauptursache für die katastrophalen Bedingungen gesehen, unter denen die Zivilbevölkerung leidet. Viele Menschen sind von Hunger bedroht, da die Zugänge zu lebenswichtigen Gütern stark eingeschränkt sind. Sechs Monate nach der Verschärfung der Blockade ist die Situation immer noch besorgniserregend, da Berichte über zunehmende Verletzungen der Menschenrechte auftreten.

Die Möglichkeit, die humanitäre Lage durch internationale Hilfe zu verbessern, wird durch militärische Maßnahmen und Kontroversen um die Distribution von Hilfsgütern erschwert. Aktivisten und internationale Organisationen fordern nach wie vor, dass die Blockade aufgehoben wird, um den Menschen in Gaza eine angemessene Lebensweise zu ermöglichen.

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Ort Aschdod, Israel
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