Tierdrama in Rosenheim: Bauernpräsident fordert mehr Achtsamkeit!

Griesstätt, Deutschland - In einem alarmierenden Bericht hat Günter Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV), über aktuelle Fälle von Tierwohlgefährdung in Griesstätt und Bad Aibling informiert. Laut rosenheim24.de wurden Ende März auf einem Hof in Griesstätt zahlreiche tote Rinder und Schafe entdeckt. Nur zwei Wochen später fand man in Bad Aibling erneut mehrere tote Rinder. Die Behörden wurden durch einen anonymen Hinweis auf diese gravierenden Missstände aufmerksam, und die Staatsanwaltschaft Traunstein hat die Ermittlungen eingeleitet.
Felßner schildert diese Vorfälle als Ausdruck eines größeren menschlichen Dramas. Er weist darauf hin, dass solche Tierverluste häufig das Resultat persönlicher Schicksalsschläge bei Landwirten sind. Der hohe Preisdruck sowie notwendige Millioneninvestitionen in die Betriebe belasten die familiären Landwirtschaften zusätzlich. Trotz der schweren Vorwürfe betont Felßner, dass Landwirte tiefes Interesse am Wohlergehen ihrer Tiere haben.
Psychosoziale Belastungen in der Landwirtschaft
Die psychische Gesundheit von Landwirten steht zunehmend im Fokus. Daten deuten darauf hin, dass Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft zu psychosozialen Risiken führen können. agrarheute.com berichtet, dass bis zu 50 % der Landwirte mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten, was zu erhöhtem Stress, Angstzuständen, Burnout und sogar Suizidgedanken führen kann. In Frankreich nimmt sich alle zwei Tage ein Landwirt das Leben, und in Irland leidet jeder vierte Landwirt an Burnout.
Die Psychiaterin Karen Hendrix, die sich auf Depressionen bei Landwirten spezialisiert hat, betont die Dringlichkeit der Problematik. In einem Gespräch mit tagesspiegel.de erklärte sie, dass jeder Landwirt etwa drei andere kennt, die Suizid begangen haben. Diese Tragödien, so Hendrix, sind oft Ausdruck von Hoffnungslosigkeit und werden seit Jahren politisch ignoriert.
Initiativen zur Unterstützung von Landwirten
In Reaktion auf die belastenden Umstände hat der BBV das „MontagsTelefon“ ins Leben gerufen. Diese Einrichtung, die anonymen und kostenlosen Gesprächsbedarf für Menschen in landwirtschaftlichen Familien bietet, soll Landwirten helfen, ihre Herausforderungen besser zu bewältigen. Felßner betont, dass eine Kombination aus Kontrollen und Beratung sinnvoll wäre, um die Situation der Landwirte zu verbessern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Druck auf Landwirte aufgrund wirtschaftlicher und persönlicher Herausforderungen langfristig die psychische Gesundheit gefährdet. Eine verstärkte gesellschaftliche Achtsamkeit und Unterstützung ist dringend notwendig, um diese kritische Situation zu entschärfen und das Tierwohl sowie die Lebensqualität der Landwirte zu sichern.
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Ort | Griesstätt, Deutschland |
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