Trump droht mit Zöllen und Truppeneinsatz – Was bedeutet das für uns?

US-Präsident Trump setzt Nationalgarde gegen Demonstrationen in Kalifornien ein und plant höhere Zölle auf Importwaren.
US-Präsident Trump setzt Nationalgarde gegen Demonstrationen in Kalifornien ein und plant höhere Zölle auf Importwaren. (Symbolbild/NAG)

Kalifornien, USA - In den Vereinigten Staaten hat die Rückkehr von Donald Trump ins Präsidentenamt im Januar 2025 bereits spürbare Veränderungen in der Innen- und Außenpolitik nach sich gezogen. Heute setzte Trump die Nationalgarde gegen Demonstrierende in Kalifornien ein und schloss einen Truppeneinsatz in weiteren Städten nicht aus. Diese Entwicklungen sorgen für Unsicherheit und Besorgnis unter der amerikanischen Bevölkerung, insbesondere hinsichtlich Trumps zukünftiger Handlungen.
Viele Amerikaner sind enttäuscht über die versprochenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation. Trotz der Zusicherungen des Präsidenten steigen die Preise weiterhin. Experten machen auch Trumps rigide Zollpolitik dafür verantwortlich, was zur Inflation beiträgt, und die Öffentlichkeit zeigt sich zunehmend besorgt über die wirtschaftlichen Konsequenzen.

Erwartungen an die Zollpolitik

Trump plant, nach seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus, hohe Zölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China einzuführen. Diese Maßnahmen zählen zu seinen ersten Amtshandlungen und sind als Teil einer Strategie gedacht, die Körperschaftssteuer von 21 auf 15 Prozent zu senken. Trump sieht in den Zöllen eine Einnahmequelle zur Finanzierung dieser Steuerentlastungen, um das chronische Handelsdefizit der USA, das im vergangenen Jahr über 773 Milliarden Dollar betrug, zu verringern.
Allerdings werden die Zölle letztendlich von US-Unternehmen getragen, die ausländische Produkte importieren. Diese Unternehmen geben die erhöhten Kosten in der Regel an die Verbraucher weiter, was zu einer weiteren Inflation führen dürfte. Der aktuelle Leitzins der Federal Reserve liegt zwischen 4,50 und 4,75 Prozent, und eine steigende Inflation könnte die Zinspolitik der Zentralbank beeinflussen.

Auswirkungen auf den Euro und deutsche Exporte

Die Währungsrelation zwischen Euro und Dollar hat sich ebenfalls verändert, wobei der Euro gegenüber dem Dollar an Wert verloren hat. Aktuell liegt der Kurs knapp unter 1,05 Dollar. Experten spekulieren darüber, dass der Dollar möglicherweise mehr wert sein könnte als der Euro, was auch unternehmerische Wechselkursrisiken verstärken könnte. Eine Einführung von zehnprozentigen Zöllen auf europäische Güter könnte die deutschen Exporte in die USA um 15 Prozent verringern. Im Jahr 2023 beliefen sich diese Exporte auf 157,9 Milliarden Euro, was 9,9 % der gesamten deutschen Exporte ausmacht.
Besonders betroffen sind wichtige Branchen wie Pharma (24 % der Exporte), Maschinen (13 %), Kraftwagen (12,6 %) und Datenverarbeitung (9,6 %).

Globale Konsequenzen des Zollkonflikts

Die mögliche Situation könnte dazu führen, dass China seine Waren vermehrt nach Europa exportiert. Damit wäre es denkbar, dass die Inflation im Euroraum gedämpft wird. Auf der anderen Seite könnte eine weltweite Zollspirale den wirtschaftlichen Bedingungen in Deutschland schaden und die Inflation im gesamten Euroraum anheizen. Europa sollte sich nach Ansicht von Experten auf einen Handelskonflikt vorbereiten und die Solidarität betonen. Ein möglicher Deal mit Trump könnte auch durch Zugeständnisse in Bereichen wie Militärausgaben und Importe von Flüssiggas gefördert werden.

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Ort Kalifornien, USA
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