Trumps Zollerhöhung: EU unter Druck – Handelskrieg droht!

USA - US-Präsident Donald Trump hat heute die Verdopplung der Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte von 25 auf 50 Prozent angekündigt. Diese Entscheidung fällt mitten in laufenden Verhandlungen zwischen der EU und den USA, die zuvor vielversprechend schienen. Gespräche zwischen Trump und der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatten darauf hingedeutet, dass eine Einigung in Sicht sei, was die neue Ankündigung umso überraschender macht. Die EU-Kommission hat auf die Erhöhung der Zölle bisher nicht reagiert und konzentriert sich stattdessen auf die Verhandlungen.
Die Ankündigung erfolgt nur wenige Wochen nach der Einführung von Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumprodukte, die am 12. März 2025 wirksam wurden. In Reaktion darauf hatte die EU bereits Gegenzölle auf eine Vielzahl von US-Produkten angekündigt, darunter Bourbon-Whiskey und Videospielkonsolen, die ab April 2025 in Kraft treten sollen. Donald Trump begründet die neuen Zölle als Maßnahme zur Korrektur von Handelsungleichgewichten und zur Stärkung der US-Stahlindustrie. Die USA argumentieren, dass die Zolleinnahmen zur Finanzierung von Steuersenkungen verwendet werden sollen.
EU-Reaktionen und mögliche Gegenmaßnahmen
Die europäischen Staaten hatten bereits im April Schritte zur Einführung von Gegenzöllen zwischen 10 und 25 Prozent unternommen, um auf die US-Zölle zu reagieren. Mögliche Gegenmaßnahmen könnten US-Hersteller von Jeans, Motorrädern, Rindfleisch und Zitrusfrüchten schwer treffen. Die EU sieht Trumps Vorgehen kritisch und erklärt, dass dessen Ankündigung nicht den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) entspricht. Zudem hat die europäische Stahlindustrie Bedenken geäußert und erwartet negative Auswirkungen auf Produktion und Arbeitsplätze.
Interessanterweise zeigt sich die Thyssenkrupp Steel in Deutschland weniger betroffen, da der Hauptmarkt für Stahl in Europa liegt. Dennoch gibt es Ängste, dass sich die Handelsbeziehungen insgesamt verschlechter könnten. So wird befürchtet, dass die Zölle langfristige Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie haben könnten.
Globale Auswirkungen und Handelskrieg
Die Zölle und die drohenden Handelskonflikte könnten erhebliche Rückwirkungen auf die globale Wirtschaft haben. Laut dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) könnte der Einfluss der Zölle auf die europäische Wirtschaft minimal sein, mit einer BIP-Reduktion von lediglich 0,02 Prozent. Dennoch bleibt die Unsicherheit hoch. Es könnte zu einem umfassenden Handelskrieg führen, was nicht nur die EU, sondern auch andere Länder betrifft.
Außerdem drohen Preisanstiege für Verbraucher, was ihre Kaufkraft erheblich beeinträchtigen könnte. Handelskriege führen oft zu hohen Einfuhrzöllen und damit verbundenen höheren Produktionskosten für Unternehmen. Diese Entwicklung kann Langzeitfolgen für die Handelsbeziehungen und die wirtschaftliche Entwicklung in Entwicklungsländern nach sich ziehen. Experten warnen, dass ohne bilaterale und multilaterale Handelsabkommen die Wahrscheinlichkeit weiterer Handelsbeschränkungen steigt.
Während die EU derzeit verhandlungsbereit bleibt und möglicherweise einen Deal über den Ausbau amerikanischer Exporte von Flüssiggas in Betracht zieht, zeigen andere Länder wie Kanada bereits Reaktionsmaßnahmen an. Somit könnte diese neue Zollerhöhung nicht nur die US-EU-Beziehungen belasten, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die internationale Handelslandschaft haben.
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Ort | USA |
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