Urzeitlicher Mammutzahn bei Suedlink-Baustelle in Baden-Württemberg gefunden!

Auf einer Baustelle in BW wurde ein 12.000 Jahre alter Mammutzahn entdeckt. Bauarbeiten des Suedlink-Projekts gehen weiter.
Auf einer Baustelle in BW wurde ein 12.000 Jahre alter Mammutzahn entdeckt. Bauarbeiten des Suedlink-Projekts gehen weiter. (Symbolbild/NAG)

Lauda-Königshofen, Deutschland - Auf einer Baustelle in Lauda-Königshofen, im Main-Tauber-Kreis von Baden-Württemberg, wurde ein bemerkenswerter archäologischer Fund gemacht. Im Rahmen der Arbeiten für das Großprojekt „Suedlink“ stießen Arbeiter auf einen riesigen Mammutzahn, der 1,20 Meter lang ist und aus der Eiszeit stammt. Laut Experten könnte dieser Fund mindestens 12.000 Jahre alt sein und gilt als der älteste auf einer „Suedlink“-Baustelle in Deutschland.

Der Mammutzahn war nicht das einzige Relikt der Vergangenheit, das bei den Grabungen entdeckt wurde. Neben dem Stoßzahn fanden Archäologen weitere Überreste, darunter möglicherweise Teile des Mammutkopfes sowie primitive Kochstellen und Vorratsgruben aus der Steinzeit. René Wollenweber, ein Archäologe vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg (LAD), bezeichnete den Fund als einen der wenigen eiszeitlichen Mammutfunde im nördlichen Bereich des Bundeslandes.

Details zum Suedlink-Projekt

Das Suedlink-Projekt erstreckt sich über etwa 700 Kilometer und soll ab 2028 Windstrom von der Nordsee in den Süden Deutschlands transportieren. Bei einer Investitionssumme von rund zehn Milliarden Euro wird erwartet, dass es rund zehn Millionen Haushalte mit Ökostrom versorgen kann. Ursprünglich sollte das Projekt bis zum Atomausstieg Ende 2022 abgeschlossen sein, doch Proteste gegen oberirdische Hochspannungsleitungen führten zu einer Neuausrichtung der Planungen.

Trotz des unerwarteten archäologischen Fundes sind keine größeren Bauverzögerungen für das Suedlink-Projekt zu erwarten. Die Erdarbeiten sollen wie geplant bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Um den Mammutzahn und die anderen Funde zu schützen, hat eine Sicherheitsfirma eine Bewachung eingerichtet, um Raubgrabungen zu verhindern.

Archäologische Relevanz

Die Ausgrabungen werden von einem Archäologenteam mit speziellen Werkzeugen durchgeführt, um die Funde sorgfältig zu dokumentieren und zu konservieren. Nach der vollständigen Ausgrabung wird der Zahnteil verpackt und von Experten untersucht, um mehr über die Lebensweise der Mammuts und die Umgebungsbedingungen während der Eiszeit zu erfahren. Das Suedlink-Projekt hat mit diesen Funden bereits mehrere archäologische Entdeckungen hervorgebracht; im März wurde in Grünsfeld-Hausen eine jungsteinzeitliche Siedlung entdeckt, die auf bis zu 7.500 Jahre geschätzt wird.

Diese Funde bieten nicht nur Einblicke in die Geschichte der Region, sondern auch in die Herausforderungen der modernen Infrastrukturprojekte, die immer wieder auf unerwartete historische Schätze stoßen. Weitere Informationen zu den Funden finden Sie unter Spiegel.

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Ort Lauda-Königshofen, Deutschland
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