Wasserburger Stadtwald unter Druck: Klimawandel zwingt zu Veränderungen!

Wasserburg am Inn, Deutschland - Am 1. Juni 2025 führten Förster Tobias Büchner und Bürgermeister Michael Kölbl eine Rundgangsveranstaltung durch den Wasserburger Stadtwald am Friedlsee durch. Die Besichtigung, die sowohl Mitglieder des Wasserburger Stadtrats als auch Verwaltungsmitarbeiter ansprach, wurde jedoch durch einen Platzregen verkürzt, sodass nicht alle Flächen des Waldes besichtigt werden konnten. Diese Initiative soll den Stadtrat über den aktuellen Stand und die notwendigen Anpassungen des Waldes angesichts des Klimawandels zu informieren.
Die Bedingungen im Stadtwald haben sich erheblich verändert. Der Klimawandel zeigt seine Auswirkungen nicht nur durch das Absterben von Bäumen, sondern auch durch bestimmte Baumarten, die Schwierigkeiten haben, sich anzupassen. Besonders die Fichte leidet unter diesen Veränderungen, während sich der Rotahorn stark vermehrt. Diese Beobachtungen stehen im Einklang mit den Erkenntnissen von Forschern der Technischen Universität München, die dem Klimawandel eine zentrale Rolle in der Veränderung von Baumarten zuschreiben.
Anpassungsbedarf im Stadtwald
Der Stadtwald muss sich klimabedingt anpassen, was auch bedeutet, dass nicht alle traditionellen Baumarten gleich gut für die Zukunft geeignet sind. Eine erhöhte Holzernte von 15 Festmetern pro Hektar ist aufgrund von Borkenkäferbefall, Sturmschäden und Schneebruch notwendig geworden. Diese Herausforderungen machen es notwendig, die Baumartenvielfalt zu fördern und ein klimaangepasstes Waldmanagement zu betreiben, um die nötigen Waldfunktionen zu sichern.
Im Rahmen des Waldumbaus werden laut den Untersuchungen von Waldwissen.net Baumarten empfohlen, die unter den sich ändernden klimatischen Bedingungen gut gedeihen können. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf die Wahl der Baumarten gelegt, da eine gemischte Baumartenstruktur die Robustheit des Waldes gegen verschiedene Störungen erhöhen kann. Es ist entscheidend, dass die Pflanzungen nicht nur für das gegenwärtige Klima, sondern auch für zukünftige Bedingungen geeignet sind.
Förderung der Artenvielfalt
Im Stadtwald werden fünf Habitat-Bäume pro Hektar gepflanzt, was die Vorgaben des bayerischen Waldgesetzes übertrifft. Außerdem wird das digitale Waldförderportal genutzt, um die Anträge für Fördermittel zu beschleunigen. Diese Maßnahmen reflektieren das Ziel, eine nachhaltige und anpassungsfähige Waldwirtschaft zu fördern. Zudem wurde am Ende der Besichtigung die „Kölbl-Eiche 2025“ von den beteiligten Akteuren als lebendiges Denkmal für den Wald gepflanzt.
Die Studie, die die Eignung von 69 europäischen Baumarten für das 21. Jahrhundert untersucht, zeigt, dass nur ein kleiner Teil der untersuchten Arten in der Lage ist, sowohl den gegenwärtigen als auch den kommenden klimatischen Bedingungen standzuhalten. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, die Baumartenvielfalt zu schützen und wiederherzustellen, um zukünftige Waldleistungen zu sichern.
Die Eindrücke aus dem Stadtwald und die Fachkenntnisse zeigen, dass die Anpassungen und ein diversifizierter Baumbestand entscheidend für den Fortbestand der Wälder in Wasserburg sind. Es bleibt zu hoffen, dass diese Initiativen nicht nur für Wasserburg, sondern auch für andere Regionen als Vorbild dienen können.
Details | |
---|---|
Ort | Wasserburg am Inn, Deutschland |
Quellen |