Webasto vor Sanierung: 650 Stellen in Deutschland weg, Hoffnung bleibt!

Stockdorf, Deutschland - Die Sanierung des Autozulieferers Webasto nimmt Formen an. Vorstandschef Jörg Buchheim hat angekündigt, dass die Restrukturierung des Unternehmens, das sich in einer ernsthaften finanziellen Krise befindet, bis 2028 abgeschlossen sein soll. Dies berichtet die Passauer Neue Presse. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit stark auf das Chinageschäft gesetzt, was nun zu erheblichen Schwierigkeiten geführt hat. Die Krise in der deutschen Autoindustrie hat die Zulieferer wie Webasto besonders getroffen. Der Umsatz fiel im vergangenen Jahr von 4,6 auf 4,3 Milliarden Euro, während die Gewinn- und Verlustzahlen nicht veröffentlicht wurden.
Im Rahmen der Sanierung streicht Webasto weltweit 1.300 Stellen, davon 650 in Deutschland. Zum Ende des Jahres 2024 wird die Mitarbeiterzahl voraussichtlich auf 15.300 sinken, wovon 3.700 in Deutschland beschäftigt sein werden. Zwei Werke in China mussten bereits schließen. Buchheim betont, dass es trotz der schwierigen Lage positive Anzeichen gibt. Webasto sei solide ins Jahr 2025 gestartet, allerdings seien erhebliche Anstrengungen nötig, um einen Turnaround zu erreichen. Auch die Geschäftsentwicklung bleibe volatil und von Unsicherheiten geprägt, insbesondere aufgrund handelspolitischer Auseinandersetzungen.
Finanzierungsstrategien und neue Produktausblicke
Um die Sanierung voranzutreiben, benötigt Webasto laut Buchheim mindestens 200 Millionen Euro an Liquidität. Eine mögliche Lösung könnte eine Treuhandlösung sein, bei der die Eigentümeranteile einem Treuhänder übergeben werden, um Mittel von Banken zu sichern. Buchheim zeigt sich optimistisch, in den nächsten Wochen eine tragfähige Finanzierungslösung zu finden. Diese Pläne stehen im Kontext einer allgemein herausfordernden Zeit für die Automobilbranche, in der Unternehmen wie Bosch und ZF Friedrichshafen ebenfalls Jobabbau bekannt gegeben haben, wie die Tagesschau berichtet.
Ein wesentlicher Bestandteil der unternehmerischen Neuausrichtung ist die Entwicklung neuer Produkte. Webasto plant unter anderem die Herstellung von neuen Dächer für Elektroautos sowie Unterhaltungssystemen in Fahrzeugen. Die Umsetzung eines „Local for local“-Ansatzes soll die Entwicklung vor Ort fördern und Abhängigkeiten reduzieren.
Die Herausforderungen, vor denen Webasto und die gesamte Branche stehen, sind enorm. Eine zurückhaltende Käuferschaft und der Druck durch neue Konkurrenz, besonders aus China, erfordern ein schnelles Umdenken und Anpassungen. Buchheim wurde als neuer Vorstandschef eingesetzt, um das Unternehmen zu stabilisieren und die Restrukturierung erfolgreich umzusetzen, eine große Herausforderung in diesen turbulenten Zeiten, in denen die Entwicklung in der Automobilindustrie zunehmend von Elektrifizierung und Digitalisierung geprägt ist, wie die BR erläutert.
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Ort | Stockdorf, Deutschland |
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