Zukunft der Zwieselalm in Gefahr: Schließung droht!

Bad Reichenhall, Deutschland - Die finanziellen Schwierigkeiten der beliebten Zwieselalm bei Bad Reichenhall nehmen bedrohliche Ausmaße an. Die familiär geführte Alm, die auf 1386 Metern Höhe am Fuße des Zwiesels thront, sieht sich aufgrund steigender Betriebskosten und sinkender Besucherzahlen einem möglichen Aus schließen gegenüber. Andi Potschacher und seine Familie versuchen derzeit, die Situation mit reduzierten Öffnungszeiten in den Sommermonaten zu retten, berichtete Rosenheim24.

Die Versorgung der Alm gestaltet sich aufgrund der abgelegenen Lage als äußerst kompliziert. Es gibt keinen direkten Fahrweg, weshalb die Lieferung von Lebensmitteln und Gütern meist per Hubschrauber erfolgt, was hohe Kosten von 400 Euro für einen Hin- und Rückflug verursacht. Zudem werden durch freiwillige Helfer und Gebirgsjäger der Bundeswehr Unterstützung geleistet, indem sie Versorgungsgüter zur Alm bringen.

Herausforderungen der Almwirtschaft

Die Belastungen der Familie sind vielfältig: Hohe Investitionen für Photovoltaikanlagen, Stromaggregate und die Aufbereitung des Wassers summieren sich. Seit 2024 erfolgt der Abtransport des Abwassers ebenfalls mittels Helikopter. Diese hohen Betriebskosten stehen im Kontrast zu der abnehmenden Bereitschaft der Gäste, Geld auszugeben, ein Trend, der insbesondere seit der Pandemie beobachtet wird. Die Ansprüche der Besucher haben sich zudem gewandelt, und zahlreiche Gäste erwarten mehr als die derzeit angebotenen Speisen.

Die Alm hat bisher vor allem von Familien als Wanderziel profitiert. Die Erreichbarkeit ab dem Parkplatz „Jochberg“ ist für Kinder mit einer Gehzeit von etwa 1,5 Stunden gut machbar. Von der Zwieselalm aus haben Wanderer einen freien Blick auf Bad Reichenhall und die Berchtesgadener Alpen. Dennoch machen neue Auflagen eine Modernisierung der Alm und Übernachtungsmöglichkeiten nahezu unmöglich.

Die Zukunft der Zwieselalm

Die Pläne der Familie zur Erhaltung der Alm sind wackelig. Mit der Einschränkung der Öffnungszeiten auf nur samstags, sonntags und an Feiertagen hoffen sie auf Kostenersparnis, obwohl dies auch die Besucherzahlen reduzieren könnte. Andi Potschacher und seine Familie haben bereits ihre Arbeitszeiten erhöht, um die Belastungen zu stemmen. Die goldenen Zeiten der Almwirtschaft in den 70er- und 80er-Jahren scheinen endgültig vorbei zu sein. Wenn sich die Situation nicht verbessert, könnten sie ernsthaft in Erwägung ziehen, die Alm aufzugeben.

Um die Herausforderungen der Almwirtschaft zu beleuchten, beleuchtet Unsere Almen die kulturelle Bedeutung dieser Tradition. Laut Forschungsansätzen ist Almwirtschaft nicht nur ein wirtschaftliches Modell, sondern auch ein Symbol für Beständigkeit und den Bezug zur Natur. Die Herausforderungen der Almwirtschaft, die heute oft ignoriert werden, brauchen dringend mehr mediale Aufmerksamkeit und Unterstützung durch die europäische Öffentlichkeit.

Zusammenfassend zeigt die Lage der Zwieselalm, wie schwerfällig und anstrengend die Bewirtschaftung einer Alm sein kann, und dass die Zukunft der traditionellen Almwirtschaft keineswegs gesichert ist. Die Hoffnung der Familie liegt darin, dass die neuen Öffnungszeiten möglicherweise die Wende bringen, um ihre geliebte Alm weiterführen zu können.