Weltraummedizin im Fokus: 45. Kongress begeistert in Köln!

Der 45. Kongress der ISGP zur Weltraummedizin findet 2026 an der Deutschen Sporthochschule Köln statt, präsentiert von Experten und DLR.
Der 45. Kongress der ISGP zur Weltraummedizin findet 2026 an der Deutschen Sporthochschule Köln statt, präsentiert von Experten und DLR. (Symbolbild/NAG)

Deutsche Sporthochschule Köln, 50933 Köln, Deutschland - Der Bereich der Weltraummedizin erhält zunehmend an Bedeutung, wie der kürzlich abgehaltene 44. Kongress der International Society for Gravitational Physiology (ISGP) in Sapporo, Japan, deutlich zeigt. Diese bedeutende Veranstaltung fand vom 18. bis 24. Mai 2025 statt und versammelte rund 200 Teilnehmende, um über die biologischen und physiologischen Effekte der Schwerkraft auf lebende Organismen zu diskutieren. Neben der Schaffung von Austauschmöglichkeiten zwischen Wissenschaftlern stand auch die Präsentation geförderter Projekte im Vordergrund, die die Auswirkungen von Schwerelosigkeit auf Gehirndurchblutung und -aktivität untersuchen.

Vertreter der Deutschen Sporthochschule Köln, darunter Prof. Stefan Schneider und Constance Badalì, waren vor Ort, um Projekte wie SpaceCortex, sPACeMAN und NeurO2flight zu präsentieren. Prof. Schneider betonte das kontinuierliche Engagement der Hochschule in der Weltraummedizin, das sich über mehr als 40 Jahre erstreckt. Diese Ausrichtung des Kongresses ist besonders im Hinblick auf die Weltrauminitiative der Landesregierung Nordrhein-Westfalen (SpaceTech.NRW) von Bedeutung.

Wichtige Entwicklungen und Kooperationen

Die Reise nach Japan umfasste auch zwei Seminare an der Waseda Universität, einer Partneruniversität der Deutschen Sporthochschule Köln. Hier wurde eine gegenseitige Zusage zur stärkeren Vernetzung der Forschungsaktivitäten im lebenswissenschaftlichen Bereich getroffen, was die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Weltraummedizin weiter vorantreiben wird.

Die ISGP, die 1979 gegründet und seit 2021 zu einer wissenschaftlichen Vereinigung nach französischem Recht umgewandelt wurde, verfolgt das Ziel, den Austausch und die Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse über die Effekte der Schwerkraft zu fördern. Sie beschäftigt sich nicht nur mit den Risiken im Weltraum, sondern auch mit den Wechselwirkungen von Umgebungseinflüssen und deren Einfluss auf lebende Organismen, wie Isolation und Strahlung, die während Raumflügen auftreten.

Akademische Weiterbildungen in Weltraummedizin

Im Kontext dieser wissenschaftlichen Entwicklungen wird ab dem Wintersemester 2024 ein neuer Masterstudiengang für Weltraummedizin und Physiologie in extremen Umwelten angeboten. Gemeinsam eingerichtet von der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Université de Caen Normandie in Frankreich und der Jožef Stefan International Postgraduate School in Slowenien, wird dieser Studiengang die gesundheitlichen Folgen von Schwerelosigkeit, Isolation und extremen Bedingungen beleuchten.

Die Forschung in diesem Bereich ist nicht nur für längere bemannte Flüge ins All von Relevanz, sondern auch für den aufkommenden Weltraumtourismus. Sie untersucht die physiologischen Effekte, die aus Aufenthalten in der Schwerelosigkeit resultieren und umfasst Aspekte wie Muskelschwund, Knochenabbau und psychologische Belastungen. Interessierte aus den Bereichen Medizin, Ingenieurswissenschaften oder Natur- und Bewegungswissenschaften haben die Möglichkeit, sich für 13 verfügbare Studienplätze zu bewerben, wobei Forschungen in Kooperation mit Organisationen wie NASA, ESA und DLR geplant sind.

Studierende werden ein Semester an jeder der drei Universitäten verbringen und einen Erasmus-Mundus-Masterabschluss erhalten. Die Unterrichtssprache wird Englisch sein, und die EU unterstützt den Studiengang mit etwa 4,7 Millionen Euro. Diese Entwicklungen zeigen, dass Weltraummedizin nicht nur ein aktuelles wissenschaftliches Thema ist, sondern auch eine Zukunftsvision für Forschungs- und Ausbildungsinitiativen darstellt.

Details
Ort Deutsche Sporthochschule Köln, 50933 Köln, Deutschland
Quellen