Grenzkontrollen sorgen für stundenlange Staus bei Frankfurt (Oder)!
Grenzkontrollen sorgen für stundenlange Staus bei Frankfurt (Oder)!
Frankfurt (Oder), Deutschland - Die Nerven der Reisenden und Pendler an der polnischen Grenze sind derzeit stark angespannt. Aktuelle Berichte zeigen, dass sich an der Autobahn 12 nahe Frankfurt (Oder) kilometerlange Staus gebildet haben. Am Donnerstag stauten sich die Fahrzeuge auf einer Länge von rund sieben Kilometern, und die Lage blieb auch am Abend angespannt. Grund für die Wartezeiten sind die Grenzkontrollen des polnischen Grenzschutzes, die seit Montag an der Grenze zu Deutschland und Litauen durchgeführt werden. Diese Maßnahme soll bis zum 5. August andauern, und die Behörden warnen, dass es möglicherweise noch schlimmer wird, da in den kommenden Wochen viele Urlauber aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern auf die Straßen strömen werden. Der ADAC äußerte bereits Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf den Ferienverkehr in der Region.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte im Mai 2023 die intensiveren Grenzkontrollen angeordnet, um der irregulären Migration entgegenzuwirken. Seit Oktober 2023 führt Deutschland stichprobenartige Kontrollen an der Grenze zu Polen durch. In einem Interview forderte der Polen-Beauftragte der Bundesregierung, Knut Abraham, praktikable Lösungen wie mehr Abfertigungsspuren und gemeinsame Kontrollen, um die Situation zu entschärfen. Insbesondere Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) drängt auf Maßnahmen, die Staus verhindern sollen.
Ein Blick auf die Hintergründe der Grenzkontrollen
Die neu eingeführten Kontrollen sollen nicht nur die Migrationslage regulieren, sondern stehen auch im Zusammenhang mit der wachsenden Sorge um innere Sicherheit. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) führte bereits im September 2024 an allen deutschen Außengrenzen Kontrollen durch, um die Gefahren durch islamistischen Terrorismus und Schleuserkriminalität zu bekämpfen. Diese Regelungen gelten fürs Erste für sechs Monate, könnten jedoch bei einer neuen Bedrohung bis zu zwei Jahre dauern. Reisende müssen jetzt wohl oder übel mit stichprobenartigen Kontrollen und dem Mitführen eines Reisepasses oder Personalausweises rechnen.
Die Maßnahme, die nicht nur für die Grenze zu Polen, sondern auch für alle anderen deutschen Landgrenzen gilt, stößt auf gemischte Reaktionen im europäischen Raum. Während die Bundesregierung die Maßnahme als notwendig erachtet, gehen in Nachbarländern wie Polen, wo Ministerpräsident Donald Tusk die Kontrollen als inakzeptabel bezeichnete, die Wogen hoch. Ungarn hingegen sieht die Maßnahme als positiv und begrüßte Deutschland in ihrer Sichtweise.
Die Situation an der Grenze ist komplex. Die aktuellen Kontrollen wurden als Antwort auf die besorgniserregende Migrationssituation und den Druck auf die Unterkünfte für Geflüchtete geschaffen. Der öffentliche Aufruf von Innenministerin Faeser wird begleitet von einem Appell an die EU, um Unterstützung bei der Bewältigung der Herausforderungen zu erhalten. Die Reisenden müssen sich nun also auf längere Wartezeiten einstellen, während die politischen Rahmenbedingungen weiter diskutiert werden.
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Ort | Frankfurt (Oder), Deutschland |
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