Rentenunterschiede: Männer bekommen 52% mehr als Frauen in Deutschland!
Rentenunterschiede: Männer bekommen 52% mehr als Frauen in Deutschland!
Frankfurt (Oder), Deutschland - Die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen bleibt in Deutschland eines der drängendsten gesellschaftlichen Probleme. Aktuelle Analysen zeigen, dass Männer im Durchschnitt satte 52 Prozent mehr Rente erhalten als Frauen. Besonders dramatisch ist die Situation für Frauen im Westen, wo die Unterschiede größer sind als im Osten des Landes. Während Frauen in Ostdeutschland oft in Vollzeit tätig sind und dadurch die Lücke verringert werden kann, sind die Rentenansprüche im Westen weiterhin gravierend erschwert durch gesellschaftliche Rollenbilder, ungleiche Einkommen und fehlende Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. Laut Zeit ist eine grundlegende Reform des Rentensystems gefragt, um eine gerechtere Altersvorsorge zu ermöglichen.
Wie hoch genau sind diese Rentenansprüche? Ein Beispiel verdeutlicht die Dimension: Bei durchschnittlichen Anwartschaften von 500 Euro für Frauen und 1.000 Euro für Männer ergibt sich ein Gender Pension Gap (GPG) von 50 Prozent. Diese Diskrepanz ist in Westdeutschland besonders ausgeprägt. Bei den älteren Geburtsjahrgängen beträgt der GPG bis zu 48 Prozent, während er bei den jüngeren Kohorten auf nur 11 Prozent sinkt. Im Osten hingegen kehrt sich dieser Gap sogar um – hier haben Frauen in den jüngeren Jahrgängen höhere Anwartschaften als Männer, was einen GPG von minus 6 Prozent ergibt. Dies belegen die Daten von Rentenupdate.
Ursachen der Ungleichheit
Der Gender Pension Gap wird nicht nur durch die Höhe der gesetzlichen Rentenversicherung beeinflusst, sondern auch durch die betriebliche Altersversorgung (BAV). Hier zeigen die Zahlen, dass Männer in Westdeutschland eine um 21 Prozent höhere Beteiligung an der BAV haben als Frauen. Dies führt zu einem Gap von 43 Prozent für die ältere Kohorte. Da soziale Elemente in der BAV weitgehend fehlen, tragen diese Faktoren erheblich zur bestehenden Ungleichheit bei. Bei der privaten Altersvorsorge (PAV) sind die Unterschiede zwar geringer, dennoch bleibt der GPG aufgrund geringerer Einzahlungen der Frauen hoch, wie in den Erhebungen von Destatis deutlich wird.
Eine spannende Entwicklung zeigt sich in Ostdeutschland: Hier ist der GPG in der jüngeren Kohorte besonders niedrig, was die gesellschaftlichen Veränderungen in den letzten Jahren widerspiegelt. Soziale Ausgleichselemente in der Gesetzlichen Rentenversicherung (GRV), wie etwa Regelungen zur Kindererziehung, scheinen positive Effekte auf die Geschlechtergerechtigkeit in der Altersvorsorge zu haben. Dennoch bleibt die Situation komplex und erfordert nicht nur einen Blick auf die gesetzlichen Regelungen, sondern auch auf das gesamte System der Altersvorsorge in Deutschland.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Rentenlücke, die Männer und Frauen voneinander trennt, tief in den gesellschaftlichen Strukturen verwurzelt ist und sowohl politische als auch individuelle Maßnahmen erfordert. Nur durch eine verbesserte Erwerbsbeteiligung von Frauen und partnerschaftliche Vorsorgeerziehung kann langfristig ein Ausgleich hergestellt werden. Das Thema bleibt also hochaktuell und erfordert unser aller Aufmerksamkeit.
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Ort | Frankfurt (Oder), Deutschland |
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