PSG gewinnt Champions League: Triumph oder blutiger Skandal?

Paris Saint-Germain gewinnt am 1. Juni 2025 die Champions League mit 5:0 gegen Inter Mailand und zeigt, wie Staatsinvestitionen den Fußball beeinflussen.
Paris Saint-Germain gewinnt am 1. Juni 2025 die Champions League mit 5:0 gegen Inter Mailand und zeigt, wie Staatsinvestitionen den Fußball beeinflussen. (Symbolbild/NAG)

Katar - Am 1. Juni 2025 hat Paris Saint-Germain (PSG) mit einem beeindruckenden 5:0-Sieg gegen Inter Mailand die Champions League gewonnen. Dies markiert nicht nur den ersten Titel für die Franzosen in diesem prestigeträchtigen Wettbewerb, sondern stellt auch den höchsten Endspielsieg in der Geschichte der Champions League dar. Der Erfolg von PSG wird jedoch von kritischen Stimmen begleitet, die sowohl den sportlichen Triumph als auch die finanziellen Hintergründe des Klubs in Frage stellen. Remszeitung berichtet, dass die immense finanzielle Unterstützung durch Katar eine entscheidende Rolle gespielt hat.

Nasser Al-Khelaifi, Klubchef von PSG und Vertreter des katarischen Emirs, war nach dem Spiel im Siegerkreis zu sehen. Mit dem Titelgewinn ist der Champions-League-Pokal nun offiziell im Besitz Katars. Seit der Übernahme von PSG im Jahr 2011 durch Staatsfonds aus Katar wurden mehr als eine Milliarde Euro in die Mannschaft investiert, was zu einem dramatischen Anstieg des Vereinswertes von 50 Millionen Euro auf knapp vier Milliarden Euro geführt hat. Diese Investitionen haben nicht nur PSG in den Vordergrund des europäischen Fußballs katapultiert, sondern auch den internationalen Wettbewerb verzerrt.

Kritik an der Finanzierung

Der Champions-League-Sieg von PSG wird als „befleckt“ bezeichnet, da er mit so genanntem „Blutgeld“ finanziert wurde, was die Kontroversen um die Menschenrechte in Katar in den Fokus rückt. Der Staat hat sich seit Jahren in die internationale Sportarena eingekauft, während er gleichzeitig wegen seiner katastrophalen Menschenrechtsbilanz in der Kritik steht. n-tv weist darauf hin, dass über 91% der Bevölkerung Katars aus Arbeitsmigranten bestehen, die unter extremen Bedingungen leben und arbeiten müssen.

Es wird berichtet, dass das Kafala-System in Katar zu weit verbreiteter Ausbeutung, Lohndiebstahl und Diskriminierung von Arbeitsmigranten führt, wobei Frauen besonders betroffen sind. Während der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar im Jahr 2022 wurden die Bedingungen für Arbeiter auf den WM-Baustellen stark kritisiert. Trotz der Versicherungen von der FIFA, dass nur wenige Todesfälle auf Baustellen verzeichnet wurden, bleibt das Thema heikel. Watson beleuchtet die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in Katar, die aufgrund internationaler Großereignisse verstärkt in den Fokus rücken.

Sportlicher Erfolg versus ethische Fragestellung

PSG’s Sieg wird häufig mit dem Gewinn von Manchester City vor zwei Jahren verglichen, das ebenfalls durch die Finanzkraft eines reichen Golfstaats (Abu-Dhabi) unterstützt wird. Dieses Jahr wurde das Finale als unausgewogen beschrieben, da der gesamte Umsatz von Inter Mailand nicht ausreicht, um die Gehaltskosten der Pariser zu decken.

Die Debatte über die Verflechtung von Sport und Finanzen wird immer intensiver geführt. Trotz des sportlichen Erfolgs bleibt die Menschenrechtslage in Katar ein zentrales Problem, das nicht aus dem Fokus geraten darf. Ein Triumph, der nicht nur auf dem Platz, sondern auch in den gesellschaftlichen Diskussionen für Aufsehen sorgt.

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Ort Katar
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