Bornavirus: Wachsamkeit gefragt! Erste Tote in Bayern alarmiert Experten

Die Kieler Nachrichten berichten über das Bornavirus, das Menschen infizieren kann. Aktuelle Fälle in Bayern und Sicherheitsinformationen.
Die Kieler Nachrichten berichten über das Bornavirus, das Menschen infizieren kann. Aktuelle Fälle in Bayern und Sicherheitsinformationen. (Symbolbild/NAG)

Bornavirus: Wachsamkeit gefragt! Erste Tote in Bayern alarmiert Experten

Pfaffenhofen, Bayern, Deutschland - Das Bornavirus, auch bekannt als Borna-Disease-Virus 1 (BoDV-1), galt lange Zeit als Tierseuche, die primär Schafe und Pferde befällt. Doch seit 2018 wissen Wissenschaftler, dass das Virus auch beim Menschen zu schweren Gehirnentzündungen führen kann. Aktuelle Berichte und medizinische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Erkrankung, die als tödlich gilt, nicht mehr als reine Tierseuche abgetan werden kann. Dies wird durch einen kürzlich gemeldeten Todesfall und zwei Neuinfektionen in Bayern bekräftigt.

Am 2. Juni 2025 wurde bekannt, dass zwei Menschen in Pfaffenhofen, Bayern, mit dem Bornavirus infiziert sind. Eine der infizierten Personen ist bereits verstorben, während die andere sich in medizinischer Behandlung befindet. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) treten in Deutschland jährlich etwa fünf bis zehn akute Erkrankungen auf. Die meisten menschlichen Infektionen werden in ländlichen Gebieten, insbesondere in Bayern, registriert.

Übertragung und Gefahren

Das Virus wird durch den Kontakt mit Feldspitzmäusen, die als natürliche Wirte fungieren, auf Menschen übertragen. Diese kleinen Tiere zeigen in der Regel keine Symptome, jedoch scheiden sie das Virus über Urin, Kot und Speichel aus. In Mitteleuropa sind die Endemiegebiete für das Bornavirus vor allem in Bayern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen zu finden. Eine genaue Übertragungsart wurde bisher nicht eindeutig geklärt; mögliche Wege sind der Kontakt mit infizierten Tieren, das Einatmen von kontaminiertem Staub oder der Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln.

Erst 2020 wurde die Erkrankung meldepflichtig; seitdem hat das RKI bis zu sechs akute Fälle pro Jahr registriert. Symptome einer Infektion sind äußerst schwerwiegend und beinhalten zu Beginn Kopfschmerzen, Fieber und allgemeines Krankheitsgefühl, gefolgt von neurologischen Problemen wie Sprach- und Gangstörungen. In der Regel führt die Erkrankung in kurzer Zeit zu schweren Folgeschäden oder zum Tod. Bisher starben alle Patienten bis auf einen einzelnen Fall nach einer fehlerhaften Diagnosestellung.

Präventionsmaßnahmen

Da bisher keine spezifische Therapie oder Impfung gegen das Bornavirus existiert, sind präventive Maßnahmen von größter Bedeutung. Das RKI empfiehlt, keinen direkten Kontakt zu Feldspitzmäusen und deren Ausscheidungen zu haben, da die Infektionsgefahr dabei am höchsten ist. Darüber hinaus sollten tote Mäuse niemals mit bloßen Händen berührt und bei der Reinigung von Katzenklos stets Handschuhe verwendet werden.

Die Gesundheitsbehörden raten dazu, Nahrungsquellen von Spitzmäusen im Garten oder Haus zu identifizieren und zu beseitigen. Auch die Berührung von Igeln, deren Rolle als Überträger noch unklar ist, sollte mit Vorsicht erfolgen. Trotz der geringen Infektionsrate bleibt das Bornavirus ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko, vor allem in ländlichen Gebieten Deutschlands. Angesichts der alarmierenden Neuigkeiten ist es wichtig, sich der potenziellen Gefahren bewusst zu sein und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Für detaillierte Informationen zu den Möglichkeiten zur Vermeidung von Infektionen empfehlen wir, die Dokumente des Robert Koch-Instituts zu konsultieren. Weitere Hintergrundinformationen finden Sie auch bei Brisant.

Das Bornavirus bleibt somit ein Thema von wachsender Bedeutung in der heutigen Gesundheitslandschaft. Mit einem verantwortungsvollen Umgang und präventiven Maßnahmen kann die Gefahr einer Infektion jedoch erheblich reduziert werden.

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OrtPfaffenhofen, Bayern, Deutschland
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