Berlin kämpft gegen den Verfall: 410 Millionen für Sportstätten!
Berlin startet ein Sanierungsprogramm für Sportstätten mit einem Bedarf von 410 Millionen Euro, um den Verfall aufzuhalten.

Berlin kämpft gegen den Verfall: 410 Millionen für Sportstätten!
In Berlin wird derzeit kräftig an den Sportstätten geschraubt – die Stadt steht vor einer Herausforderung, die sich wie ein breites, ungepflegtes Fußballfeld ausbreitet. Ein massiver Sanierungsstau, wie Tagesschau berichtet, drängt zur Eile. Insgesamt beläuft sich der Finanzbedarf für die Sanierung der Sportstätten auf stolze 410 Millionen Euro.
Mit einem jährlichen Budget von 24 Millionen Euro soll dieser Sanierungsstau behoben werden. Der Andrang ist groß: Fast 60 Bauprojekte sind für das Jahr 2025 angemeldet, wobei bereits etwa 50 davon genehmigt wurden. Der überwiegende Teil der bereitgestellten Mittel wurde sogar abgerufen, was die hohe Nachfrage nach diesen Projekten verdeutlicht.
Wind und Wetter trotzen in den Sportstätten
Was genau steht auf der Sanierungsagenda? Am häufigsten stehen Maßnahmen an Sportplätzen auf der Liste, wie der Austausch von Kunstrasen oder die Erneuerung von Umkleidekabinen. Das lange vernachlässigte Spandauer Stadion Hakenfelde wird nach Jahren des Verfalls endlich saniert. Auch das Erika-Heß-Eisstadion wird zur Wintersaison wieder neu in Betrieb genommen, nachdem die Kühlanlage und die Dachkonstruktion repariert wurden. Man könnte sagen, hier wird kräftig aufgetaut!
Allerdings gibt es auch rückschrittliche Entwicklungen. Im Ernst-Reuter-Stadion wird ein Trennzaun zwischen Heim- und Gästefans installiert, um der Sicherheit Rechnung zu tragen. In Steglitz-Zehlendorf blieben Sanierungen der Sportanlage in der Osdorfer Straße hingegen aufgrund fehlender personeller Kapazitäten aus. Zudem mussten in Treptow-Köpenick mehrere Projekte aufgrund von Personal- und Lieferengpässen zurückgegeben werden. Ein Bild, das weit entfernt ist von der Energie, die man sich für die Sportstätten wünscht.
Ein turbulentes Förderprogramm
Die Situation wird durch den neuen Bundesförderprogramms für Sportstätten nicht einfacher. Laut einer Untersuchung von Sportschau sorgt dies für einiges an Unmut. Zwar sind 333 Millionen Euro im neuen Förderprogramm verfügbar, doch die Bürokratie und die ungleiche Verteilung von Fördermitteln sorgen für Unmut unter den Kommunen. Besonders Großstädte wie Köln, Frankfurt oder München schauen in die Röhre, wenn es um die Verteilung der Mittel geht – Köln etwa kann bislang mit null Projekten aufwarten.
In Berlin wurden von 2015 bis 2024 lediglich 15 Projekte im Rahmen des vorhergehenden Programms geförderte, was mit nur 0,41 Projekten pro 100.000 Einwohner durchaus bescheiden ist. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) äußert ebenfalls Kritik an der mangelnden Transparenz und den Auswahlkriterien der Fördermittel. Wenn wir ehrlich sind, hier haben einige wohl ein leichtes Missgeschick beim Verhandeln gehabt.
Ein Blick in die Zukunft
Zusätzlich zu den bestehenden Herausforderungen sind Kürzungen im Haushalt eine bleibende Sorge, die sich direkt auf die Sanierungsfinanzierung auswirken. Die CDU findet die jährlich bereitgestellten 24 Millionen Euro nicht ausreichend und hat Bedenken geäußert, dass die zukünftigen Olympischen Spiele in Berlin auf der Kippe stehen. Ende 2026 wird entschieden, ob die Stadt tatsächlich als Austragungsort ausgewählt wird. Ob das den Druck erhöht, die Sanierungen schneller anzupacken? Man wird sehen.
In all dem Durcheinander bleibt jedoch eines festzuhalten: Die Sportinfrastruktur und deren Pflege stehen ganz oben auf der Agenda – zum Wohle aller Sportler und Sportbegeisterten. Vielleicht bringt die Politik ja noch frischen Wind in diese Angelegenheit, bevor der erste Schnee fällt.