Neuer BND-Präsident aus Ulm: Martin Jäger tritt in die Fußstapfen von Bruno Kahl!

Neuer BND-Präsident aus Ulm: Martin Jäger tritt in die Fußstapfen von Bruno Kahl!
Berlin, Deutschland - Am 11. Juni 2025 wurde bekannt gegeben, dass Martin Jäger aus Ulm der designierte neue Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) werden soll. Der 60-jährige Diplomatie-Experte bringt umfangreiche Erfahrungen aus verschiedenen Positionen mit, darunter seine aktuelle Rolle als deutscher Botschafter in Kyjiw. Berichten von SWR zufolge, wird der Wechsel offiziell von der Bundesregierung noch nicht bestätigt, jedoch deuten Medienmeldungen darauf hin, dass der bisherige BND-Präsident Bruno Kahl auf eigenen Wunsch als Botschafter in den Vatikan wechselte.
Martin Jäger hat eine facettenreiche Karriere hinter sich. Zuvor war er von 2013 bis 2014 Botschafter in Kabul und wirkte anschließend zwei Jahre als Sprecher im Finanzministerium unter Wolfgang Schäuble (CDU). Von 2016 bis 2018 diente er als Staatssekretär im baden-württembergischen Innenministerium. Danach war er in der Bundespolitik als Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie als Botschafter im Irak aktiv. Seit 2023 ist Jäger in der Ukraine eingesetzt.
Umstrukturierung beim BND
Der Wechsel an der Spitze des BND ist Teil einer Neuaufstellung des Geheimdienstes, die nach dem Regierungswechsel unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) angedeutet wurde. Merz holte Philipp Wolff als Geheimdienstkontrolleur ins Kanzleramt, was die Umstrukturierungen im BND weiter verdeutlicht. Der BND selbst ist der deutsche Auslandsgeheimdienst, gegründet am 1. April 1956 und Nachfolger der Organisation Gehlen. Der Hauptsitz des BND befindet sich seit 2019 in Berlin und der Dienst beschäftigt rund 6500 Mitarbeiter bei einem Budget von etwa einer Milliarde Euro, wie die Wikipedia beschreibt.
Der BND unterliegt der Kontrolle der Nachrichtendienste des Bundes, die Fachaufsicht wird von der Abteilung 7 im Bundeskanzleramt geführt. Zu den wesentlichen Aufgaben des BND gehört es, Informationen von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung zu sammeln und auszuwerten, wobei auch militärische Aufklärung fremder Staaten zu den Aufgaben gehört. Informationen werden sowohl aus offenen Quellen als auch durch technische Aufklärung gesammelt.
Ausblick und Herausforderungen
Die Ernennung von Martin Jäger könnte für den BND neue Impulse bringen, besonders angesichts der sich wandelnden sicherheitspolitischen Lage in Europa. Der BND hat in jüngster Zeit seine Schwerpunkte in der Überwachung des internationalen Terrorismus und der organisierten Kriminalität gelegt und konzipiert derzeit Projekte, um seine IT-Kommunikationsüberwachung auszubauen. Ein weiteres großes Vorhaben ist das Satellitensystem zur elektro-optischen Aufklärung mit einem Finanzvolumen von 400 Millionen Euro.
Jägers umfangreiche diplomatische Erfahrungen könnten sich als wertvoll erweisen, während der BND weiterhin Herausforderungen in der globalen Informationsbeschaffung und der internationalen Zusammenarbeit bewältigen muss. Der Wechsel an der Spitze könnte somit einen strategischen Neuanfang für die deutsche Auslandsaufklärung bedeuten, der von der Bundesregierung in den kommenden Monaten genau beobachtet werden wird.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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