Neuer Standort für Trostfrauen-Statue: Streit um Erinnerungsort entbrannt!

Neuer Standort für Trostfrauen-Statue: Streit um Erinnerungsort entbrannt!

Unionstraße, 10115 Berlin, Deutschland - Im Herzen Berlins plant der Bezirk Mitte die Versetzung der Friedensstatue, die an die so genannten „Trostfrauen“ erinnert – jene Frauen, die im Zweiten Weltkrieg von japanischen Soldaten zur sexuellen Sklaverei gezwungen wurden. Laut Tagesschau hat eine Mietergenossenschaft die Bereitstellung einer neuen, öffentlich zugänglichen Fläche in der Unionstraße offeriert, die nur etwa 100 Meter vom bisher genutzten Standort entfernt liegt.

Die Bronzeskulptur, die 2020 in Moabit aufgestellt wurde, steht symbolisch für die unzähligen Frauen, die während des Krieges unmenschliche Behandlungen erleben mussten. Historikern zufolge wird die Zahl der betroffenen Frauen auf rund 200.000 geschätzt, wobei die meisten Opfer koreanischer Herkunft waren. Die Statue hat nicht nur einen historischen Wert, sondern verkörpert auch den Kampf gegen sexuelle Gewalt in Krisenzeiten und wird von vielen als Symbol der Hoffnung angesehen, wie auf der Webseite des Korea-Verband zu lesen ist.

Rechtsstreit um die Statue

Der geplante Abbau der Statue ist umstritten und hat bereits zu einem Rechtsstreit geführt. Der Korea-Verband hat versucht, das Vorhaben rechtlich zu verhindern, nachdem das Bezirksamt im August 2024 eine dauerhafte Genehmigung für die Statue abgelehnt hatte. Der Bezirk hat gefordert, dass die Statue bis zum 31. Oktober 2024 entfernt wird, was auf Widerspruch stößt. Um eine sofortige Vollstreckung zu stoppen, wurde im April 2025 ein Eilantrag eingereicht, der eine Duldung bis zum 28. September 2025 erreichte. In dessen Rahmen kritisierte das Verwaltungsgericht die unklare Praxis des Bezirks zur Genehmigung von Kunst im öffentlichen Raum und stellte Überlegungen an, wie künftige Regelungen aussehen könnten.

Die Friedensstatue hat weiterhin Bedeutung für viele, insbesondere weil sie die Stimmen der Überlebenden wieder hörbar macht. Frau Kim Hak-Soon war die erste, die 1991 öffentlich über ihre Erlebnisse sprach und damit die Mittwochsdemonstrationen vor der japanischen Botschaft iniitierte. Diese Proteste bringen bis heute die Erinnerung an die Täter und den Schmerz der Überlebenden ins öffentliche Bewusstsein.

Ein starkes Symbol für Frieden

Die künstlerische Gestaltung der Statue, die von den Künstlern Kim Seo-Kyung und Kim Eun-Sung stammt, setzt sich eindrucksvoll mit dem Thema auseinander. Das Mädchen auf der Statue trägt einen Hanbok und ist somit ein Symbol für die Realität vieler der entführten Mädchen und Frauen, die oft im Jugendalter von ihren Familien getrennt wurden. Begleitet von einem leeren Stuhl, der zur Reflexion anregt, und einem Vogel, der Frieden repräsentiert, wird die Not der Frauen auf eindringliche Weise dargestellt. Auch der Schatten einer alten Frau hinter der Statue symbolisiert die verstrichene Zeit und das dringende Bedürfnis nach Anerkennung und Gerechtigkeit für die Frauen, die nicht mehr sprechen können.

Die zurückhaltende Darstellung mit dem barfüßigen Mädchen, das ein Gefühl von Verlust und Unbehagen vermittelt, ist Teil einer größeren Erzählung über sexuelle Gewalt im Krieg. Diese Thematik, wenn auch erst in den letzten Jahrzehnten umfassend erforscht, zeigt die fortdauernde Relevanz von Erinnerungsarbeit und der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen während Konflikten, wie in Wikipedia ausführlich skizziert wird. Der Verweis auf die zahlreichen sexuellen Übergriffe während des Zweiten Weltkriegs unterstreicht, wie wichtig es ist, die Geschichten dieser Frauen zu erzählen und nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Ob die Friedensstatue tatsächlich ihren aktuellen Platz in Moabit verlieren wird, bleibt abzuwarten, doch die Auseinandersetzungen rund um ihren Erhalt tragend eine wichtige Botschaft des Respekts und der Erinnerung in der Gesellschaft.

Details
OrtUnionstraße, 10115 Berlin, Deutschland
Quellen

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