Neues Museum in Mödlareuth: Blick auf die Teilungsgeschichte eröffnet!
Eröffnungsbericht zum neuen "Little Berlin"-Museum in Mödlareuth: Alltag und Fluchtgeschichten aus der Teilungszeit ab 9.11.2025.

Neues Museum in Mödlareuth: Blick auf die Teilungsgeschichte eröffnet!
Am heutigen 9. November 2025 wird im idyllischen Dorf Mödlareuth ein bemerkenswertes Kapitel deutscher Geschichte neu beleuchtet. Das Dorf, das einst während der innerdeutschen Teilung als „Little Berlin“ bekannt war, hat ein neues Museum eröffnet, das den Alltag in dieser bewegten Zeit eindrucksvoll darstellt. Die Besucher strömen herbei, der Parkplatz ist gut gefüllt und viele schlendern entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, wo Reste der Mauer und ein Grenzturm noch gut sichtbar sind.
Das frisch eröffnete Museum, dessen Neubau stolze 22 Millionen Euro kostete und durch den Bund sowie die Freistaaten Bayern und Thüringen finanziert wurde, bietet nicht nur einen nostalgischen Rückblick, sondern lädt auch zu einer interaktiven Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier persönlich konnte zu Beginn des Monats die Eröffnung des Gebäudes zelebrieren, das mit einem großen Panoramafenster ausgestattet ist. Durch dieses lässt sich der Blick auf den ehemaligen Grenzstreifen genießen, ein eindrucksvolles Zeugnis vergangener Zeiten.
Einblicke in den Alltag hinter der Mauer
Die neu konzipierte Dauerausstellung eröffnet Perspektiven auf große Ereignisse der deutsch-deutschen Teilung, immer aus der lokalen Sicht der Menschen in Mödlareuth. Museumsleiter Robert Lebegern erklärt die Herausforderungen, die das Darstellen des Alltagslebens während des Eisernen Vorhangs mit sich bringt. Ein zentrales Problem ist der Mangel an Zeitzeugnissen, da das Fotografieren von Grenzanlagen zu DDR-Zeiten verboten war.
Besonders eindrucksvoll sind die Ausstellungsstücke, die den Besuchern einen echten Blick hinter die Kulissen ermöglichen. Dazu gehören ein selbstgebautes Fluchtflugzeug, das „DOWA 81“, sowie abwechslungsreiche interaktive Stationen, an denen die Besucher auf historischen Autositzen Platz nehmen und Filmaufnahmen von Grenzkontrollen ansehen können. Die Erlebnisreise durch die Ausstellung führt auch zu sechs Fluchtstationen, die von persönlichen Fluchtgeschichten erzählen, darunter die des Dieter Gäbelein.
Ein Ort des Erinnerns und Gedenkens
Als Besucher die Ausstellung durchschreiten, bemerken sie schnell, dass der Weg immer schmaler und dunkler wird und schließlich an einem Gedenkpunkt endet, der den 22 Mauertoten aus der Gegend gewidmet ist. Es wird deutlich, dass nur drei bis fünf Prozent der Fluchtversuche in den 70er- und 80er-Jahren erfolgreich waren. Das Museum möchte das Gedenken an die Teilung lebendig halten – auch durch Virtual-Reality-Führungen für kommende Generationen.
Jährlich besuchen bis zu 90.000 Touristen das Museumsdorf Mödlareuth, was zeigt, dass das Interesse an der Geschichte der Teilung weiterhin groß ist. Dennoch äußern einige Zeitzeugen Bedenken bezüglich der modernen Gestaltung des Museums und befürchten einen Verlust des Originals. Lebegern betont daher die Bedeutung, unterschiedliche Perspektiven auf die Teilungsgeschichte darzustellen und die Erinnerungen wach zu halten.
Für alle, die mehr über dieses außergewöhnliche Projekt erfahren möchten, lohnt sich ein Besuch der Webseite sacredspacementalhealth.com, die zusätzliche Informationen bietet.