Tempelhofer Feld: Berliner wehren sich gegen Bebauungspläne!
Tempelhofer Feld: Berliner wehren sich gegen Bebauungspläne!
Tempelhofer Feld, Berlin, Deutschland - Das Tempelhofer Feld in Berlin, einst ein geschäftiger Flughafen, hat sich seit seiner Schließung im Jahr 2008 in eine bedeutende innerstädtische Freifläche verwandelt, die den Berlinerinnen und Berlinern für Freizeit und Erholung zur Verfügung steht. Bei einem aktuellen Architektur-Ideenwettbewerb zur zukünftigen Nutzung unterstrichen vier von sechs Gewinnerentwürfen die große Bedeutung des Feldes als unbebaute Fläche. Laut ND aktuell ist es für Rollschuhfahrer und Inliner ein beliebter Ort, und die Urheber der siegreichen Entwürfe betonten, dass keine Änderungen am Schutzgesetz des Tempelhofer Feldes erforderlich sein sollten.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat in diesem Vierteljahr einen Dialogprozess initiiert, in dessen Rahmen 275 zufällig ausgewählte Berliner*innen über die künftige Nutzung des Feldes diskutieren. In den vorangegangenen Werkstätten stellten sich die Teilnehmenden klar gegen die Bebauung und die mögliche Privatisierung des Tempelhofer Feldes, das seit 2014 durch ein Volksgesetz geschützt ist. In einer Erklärung vom 13. Juli, unterzeichnet von knapp 40 der etwa 80 Anwesenden, äußern sie Bedenken, dass der Dialogprozess dazu genutzt werden könnte, um eine Scheinbeteiligung zu schaffen, ohne ihre Ablehnung der Bebauung ernst zu nehmen.
Bebauungspläne und Bürgerengagement
Die Stimmung vor Ort bleibt angespannt, insbesondere nachdem die Regierungskoalition von CDU und SPD die Möglichkeit einer behutsamen Randbebauung prüft. Währenddessen wird der Großteil des Tempelhofer Feldes weiterhin als Erholungsraum, für Sport und Kultur genutzt. Berlin.de berichtet, dass ein internationaler Ideenwettbewerb Teil eines breiten Dialogprozesses ist, um die Berliner Öffentlichkeit in die Planung einzubeziehen.
Die Bedenken hinsichtlich der Bebauung sind nicht neu. Unter dem Eindruck einer sich verändernden Stadt und der Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt gibt es Anzeichen, dass einige Akteure das Feld primär als Baufläche betrachten. Tilmann Heuser, Geschäftsführer des BUND Berlin, hält dies für bedenklich, da er die Erfahrungen aus vorherigen Bürgerbeteiligungsprozessen als unberücksichtigt ansieht. Viele Berlinerinnen und Berliner wünschen sich, dass das Feld als ein Ort der Erholung und des Sports bewahrt bleibt, wie es seit der Einführung des ThF-Gesetzes, das 2014 per Volksentscheid verabschiedet wurde, der Fall ist.
Jubiläum der Bürgerbeteiligung
Ein bedeutender Anlass steht bevor: Am 27. September 2024 jährt sich der Beginn des größten Beteiligungsverfahrens zur Entwicklung des Tempelhofer Feldes zum zehnten Mal. Diese Veranstaltung wird von einigen Talks und digitalen Vorträgen begleitet, die den Fokus auf eine nachhaltige Entwicklung der Fläche lenken sollen. BUND Berlin informiert, dass weitere Informationen über die geplanten Veranstaltungen zur Verfügung stehen, bei denen das Engagement der Bürgerinnen und Bürger zum Thema diskutiert wird.
Wie sich die nächsten Monate entwickeln, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Die Berliner Bevölkerung ist mehr denn je entschlossen, die Erhaltung des Tempelhofer Feldes zu sichern und es als wertvollen Raum für Freizeit- und Kulturaktivitäten zu nutzen.
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Ort | Tempelhofer Feld, Berlin, Deutschland |
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