Brandenburg kämpft gegen Finanzrisiken bei Rettungsdiensten!
Brandenburg kämpft gegen Finanzrisiken bei Rettungsdiensten!
Brandenburg, Deutschland - In den letzten Monaten hat sich die Situation rund um die Kostenübernahme für Rettungseinsätze in Brandenburg stark verändert. Aktuell steht die Frage im Raum, wie mit sogenannten Fehlfahrten umgegangen werden soll – Einsätzen, bei denen kein Patient ins Krankenhaus transportiert wird. Dabei zeigt sich ein klarer Handlungsbedarf: Gesundheitsministerin Britta Müller fordert eine bundesgesetzliche Regelung vom Bund, um die finanziellen Risiken für Landkreise und Städte zu reduzieren. Der Landtag hat dieser Forderung bereits zugestimmt und drängt auf Lösungen, um die Probleme im Notfallsystem zu beheben. Dies berichtet Zeit Online.
Die gegenwärtige Lage ist alles andere als einfach. In gleich neun Brandenburger Landkreisen, darunter Barnim und Potsdam-Mittelmark, erstatten die Krankenkassen nicht mehr alle Kosten für Rettungseinsätze, was zu einem massiven finanziellen Druck auf die betroffenen Landkreise führt. Ein Beispiel: Ein Rettungswagen-Einsatz in Teltow-Fläming schlägt mit 1.449 Euro zu Buche, doch die Kassen erstatten nur 794 Euro. Dies geschieht, weil die Krankenkassen die Einsatzkosten als überzogen einschätzen. Daher müssen die Landkreise immer mehr Gebühren an die Krankenkassen weitergeben, was im Endeffekt die Bürgerinnen und Bürger treffen könnte. RBB24 hat kürzlich darüber berichtet.
Finanzielle Unsicherheiten und deren Folgen
Die unklare Kostenstruktur bringt den Rettungsdienst in eine prekäre Lage. Die Landkreise haben versucht, mit den Krankenkassen zu verhandeln, um eine Einigung zu erzielen, wurden dabei jedoch nicht fündig. Zudem muss die Bevölkerung damit rechnen, dass sie unter Umständen für Rettungseinsätze aus eigener Tasche bezahlen muss, wenn die Kostenübernahme nicht klar geregelt ist. In Märkisch-Oderland beispielsweise hat man bereits beschlossen, rückwirkend zum 1. Januar Gebühren zu erheben.
Die Diskussion um die Fehlfahrten macht deutlich, wie umfassend die Probleme innerhalb der deutschen Notfallversorgung sind. Diese war schon vor der Coronakrise ein heißes Eisen, und nun zeigen die aktuellen Entwicklungen klar, dass es an der Zeit ist, grundlegende Reformen anzugehen. Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach hat die Notwendigkeit einer Revolution im Krankenhaussektor betont, gleichzeitig wird der Druck, die Notfallversorgung zu reformieren, immer größer. Ein Gesetzesentwurf zur Verbesserung der Notfallversorgung sieht die Schaffung von integrierten Notfallzentren vor, welche eine sektorenübergreifende Versorgung gewährleisten sollen. Wirtschaftsdienst berichtet darüber, dass trotz der drängenden Probleme bisherige Gesetzesinitiativen oft gescheitert sind.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Die Notfallversorgung in Deutschland steht vor Herausforderungen, die weit über Brandenburg hinausreichen. Die ungenügende Abstimmung zwischen Bund und Ländern, die steigenden Einsatzzahlen und die untransparenten Kostenstrukturen schaffen ein Umfeld, das sowohl für Patienten als auch für Rettungsdienste problematisch ist. Angesichts des steigenden Drucks wird es spannend sein zu beobachten, wie die Politik auf diese brisante Thematik reagiert und welche Schritte unternommen werden, um das Gesundheitssystem in Zukunft besser aufzustellen.
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Ort | Brandenburg, Deutschland |
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