CSD in Bernau: Feier für Vielfalt trotzt Regen und Gegenprotest!

CSD in Bernau: Feier für Vielfalt trotzt Regen und Gegenprotest!

Bernau, Deutschland - Am heutigen 12. Juli 2025 wird in Bernau der Christopher Street Day (CSD) gefeiert. Trotz widriger Wetterbedingungen und der Ankündigung von Gegenprotesten war die Stimmung unter den Teilnehmern, die sich für ein buntes, selbstbewusstes Miteinander einsetzen, ungebrochen. Wie stern.de berichtet, nutzen mehrere hundert Menschen die Gelegenheit, ein starkes Zeichen gegen Rechts zu setzen. Unter dem Motto „Queer bleibt hier. Gemeinsam gegen rechts“ werden klare Botschaften der Toleranz und Akzeptanz verbreitet. Transparente mit Schriftzügen wie „CSD statt AfD“ und „Wie kann man Liebe hassen“ verdeutlichen die Kernanliegen der Veranstaltung.

Die Polizei hat für die Sicherheitslage gesorgt und eine hohe Präsenz signalisiert, um sowohl den CSD als auch die geplante Gegendemonstration zu schützen. Auch die Stadt Bernau unterstützt die Veranstaltung und hängte Regenbogenfahnen im Stadtgebiet auf. So wird sich auch Bürgermeister André Stahl (Die Linke) aktiv am Zug beteiligen. Die Polizei bestätigte bisher keine Störungen oder Straftaten bei den beiden Veranstaltungen, was die positive Resonanz auf den CSD untermauert. Laut rbb24.de wird der CSD-Umzug pünktlich um die Mittagszeit beginnen und etwa zwei Stunden dauern, gefolgt von einer Feier.

Gegendemos und Rechtsradikalismus

Trotz aller Festlichkeiten bleibt die Situation angespannt. Eine Vielzahl von Rechten hat in sozialen Medien zur Teilnahme an den Gegenprotesten aufgerufen. Die Gruppe „Deutsche Jugend Voran“, die als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft wird, hat ebenfalls mobil gemacht. Diese Entwicklungen sind besonders besorgniserregend, da es bei vergangenen Veranstaltungen bereits Angriffe auf die queere Community gegeben hat. Der Polizeisprecher Roland Kamenz äußerte die Einschätzung, dass mehrere hundert Teilnehmer bei beiden Ereignissen zu erwarten sind.

Der Anstieg queerfeindlicher Straftaten in Deutschland ist alarmierend und hat im vergangenen Jahr etwa 50 Prozent zugenommen – von 1.188 Fällen im Jahr 2022 auf 1.785 im Jahr 2023. Dies zeigt, dass die Gefahren für die queere Community ernst genommen werden müssen. Auch tagesschau.de berichtet von einer besorgniserregenden Zunahme von Beleidigungen und Gewalttaten gegen LSBTIQ*-Menschen. In diesem Kontext scheint der CSD in Bernau nicht nur ein Fest der Liebe, sondern auch ein mutiger Akt des Widerstands zu sein.

Mit Blick auf die Fälle der letzten Jahre ist es klar: Der Kampf um Sichtbarkeit und Gleichberechtigung ist noch lange nicht gewonnen. Umso wichtiger ist es, dass Veranstaltungen wie der CSD bestehen bleiben und eine Plattform für Vielfalt und Solidarität bieten. Die engagierten Organisatoren und Teilnehmer in Bernau zeigen, dass sie sich nicht einschüchtern lassen und weiterhin für eine bunte und gerechte Gesellschaft eintreten.

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OrtBernau, Deutschland
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