Beitragsfuror: Krankenkassen zapfen Geldbeutel ab – So viel kostet es!

Beitragsfuror: Krankenkassen zapfen Geldbeutel ab – So viel kostet es!

Brandenburg, Deutschland - Die Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen ist alarmierend. Ab Juli 2025 müssen sich die Versicherten wieder auf höhere Beiträge einstellen. Dies meldet unter anderem Merkur. Grund dafür ist eine große finanzielle Lücke im Haushalt der Krankenkassen, die nicht länger ignoriert werden kann. Der neue Chef des GKV-Spitzenverbandes, Oliver Blatt, äußerte sich enttäuscht über die Pläne der Bundesregierung zur Unterstützung.

Zu Jahresbeginn haben bereits acht Krankenkassen ihre Beiträge erhöht, während insgesamt 14 Anbieter in den letzten Monaten Anpassungen vorgenommen haben. Besonders stark betroffen sind die IKK Berlin und Brandenburg, die eine Erhöhung um 4,35% ankündigen. Dies bedeutet für einen Single mit einem Bruttoeinkommen von 2000 Euro eine jährliche Mehrbelastung von 156 Euro. Bei einem Einkommen von 5000 Euro sind es bereits 390 Euro.

Wachsende Sorgen um die Gesundheitskosten

Welche Krankenkassen erheben noch höhere Beiträge? Laut Focus steht eine ganze Liste von Anbietern in den Startlöchern. Dies umfasst unter anderem:

  • IKK – Innovationskasse: 4,31% (18,90 Euro)
  • Securvita: 3,91% (18,50 Euro)
  • BKK Technoform: 3,49% (18,09 Euro)
  • Merck BKK: 3,97% (17,80 Euro)
  • BKK BMW: 3,91% (18,50 Euro, ermäßigt 17,90 Euro)
  • BKK Karl Mayer: 3,39% (17,99 Euro, ermäßigt 17,39 Euro)
  • BKK PwC: 2,41% (17,00 Euro)

Die Sorge um die steigenden Kosten in der Gesundheitsversorgung ist nicht unbegründet. Die Ausgaben für Kliniken sind um fast zehn Prozent gestiegen, in den Praxen um sieben Prozent und auch bei Arzneimitteln wird ein Anstieg von mehr als sechs Prozent verzeichnet, wie Oliver Blatt, Vorstandschef des GKV-Spitzenverbandes, betont. In diesem Kontext wird die Unterstützung der Bundesregierung zwar als nötig erachtet, jedoch reicht diese nicht aus, um die Situation nachhaltig zu verbessern.

Künftige finanzielle Unterstützung und deren Grenzen

Die Bundesregierung plant zwar, Darlehen für die Kranken- und Pflegeversicherung bereitzustellen – 2025 sollen es insgesamt 2,3 Milliarden Euro für die GKV und 500 Millionen Euro für die Pflegeversicherung sein – doch sowohl die Techniker Krankenkasse als auch Oliver Blatt warnen davor, dass diese Darlehen keine langfristige Lösung darstellen. Anders gesagt: Die Probleme werden damit nicht an der Wurzel gepackt.

Das Bundesgesundheitsministerium gibt an, dass der allgemeine Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung 14,6 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen beträgt, zusätzlich erheben die Krankenkassen einen einkommensabhängigen Zusatzbeitrag. Aktuell liegt dieser im Durchschnitt bei 2,92 Prozent. Doch auch dieser bleibt unter Druck, da die Gesamtausgaben nicht schneller steigen dürfen als die Einnahmen.

So bleibt die Frage, wie Versicherte weiterhin mit den steigenden Kosten umgehen sollen. Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) bezeichnete die Lage als dramatischer als angenommen, was deutlich macht, dass jeder Einzelne bald tiefer in die Tasche greifen muss. Das ist nicht nur eine Herausforderung für die Kassen, sondern auch für alle Bundesbürger.

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OrtBrandenburg, Deutschland
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