Berliner Alarm: Schließungen von Schwangerschaftsberatungen drohen!

Berliner Alarm: Schließungen von Schwangerschaftsberatungen drohen!

Brandenburg, Deutschland - In Brandenburg stehen die Beratungsstellen für Schwangere und Familien vor einer ernsten Krise. Trotz eines Rekordhaushalts von über 34 Milliarden Euro, der in den kommenden zwei Jahren verabschiedet wurde, bleibt die Finanzierung dieser wichtigen Einrichtungen unzureichend. Diese Situation könnte zu massiven Schließungen führen, warnen Fachverbände wie die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege. Laut der Junge Welt ist die Finanzierung für Schwangerschaftskonfliktberatung in den letzten Jahren nicht ausreichend erhöht worden, obwohl die Kosten für Personal und Sachmittel ständig steigen.

Das Schwangerschaftskonfliktgesetz verpflichtet die Landesregierung zur Bereitstellung flächendeckender und wohnortnaher Beratungen für schwangere Frauen. Den aktuellen gesetzlichen Vorgaben zufolge ist eine vollzeitbeschäftigte Beratungsperson pro 40.000 Einwohner notwendig. Dennoch sind laut den Berichten von DRK Brandenburg und Parität Brandenburg die gesetzlichen Vorgaben in mehreren Regionen, wie Uckermark und Oberhavel, nicht erfüllt.

Betroffene Regionen und Einrichtungen

Insbesondere in den Landkreisen Uckermark, Oberhavel und Havelland sowie in den kreisfreien Städten Potsdam und Cottbus dürfen Frauen und Familien auf stark eingeschränkte oder gar geschlossene Beratungsangebote hoffen. Laut den Sozialverbänden sind die DRK-Standorte in Oranienburg, Hennigsdorf, Gransee, Strausberg und Bernau akut von Schließungen bedroht. Dies gefährdet das seit 35 Jahren aufgebaute Beratungsnetz und könnte zu längeren Wartezeiten und Fahrten für Frauen in Krisensituationen führen.

Die Beratungsstellen spielen eine wesentliche Rolle bei der Unterstützung schwangere Frauen nicht nur in Fragen zu Schwangerschaftsabbrüchen, sondern auch in Bereichen wie Sexualaufklärung, Verhütung und sozialer Unterstützung. Eine dauerhafte Schließung könnte nicht nur den Zugang zu Informationen über reproduktive Rechte erschweren, sondern auch dazu führen, dass wichtige Präventionsmaßnahmen für Kinder und Familien wegfallen.

Ein Aufruf zur Handlung

Die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege fordert dringend eine Erhöhung des Haushaltsplans von 5 auf 6,6 Millionen Euro, um die Beratervergütung und die Sachkostenpauschalen anzupassen. Ohne diese finanziellen Mittel stehen viele Beratungsstellen vor dem Aus. Bereits in 2023 haben sich über 19.000 Ratsuchende an die Einrichtungen gewandt, was das enorme Bedürfnis nach diesen Services unterstreicht.

Fachkräfte in Brandenburg stehen vor der Gefahr, andere Beschäftigungsmöglichkeiten ins Auge zu fassen, sehen sie sich doch nicht in der Lage, mit den immer weiter ansteigenden Lebenshaltungskosten mithalten zu können. Angesichts dieser besorgniserregenden Entwicklungen ist es an der Zeit, dass die Brandeburger Landesregierung handelt und die dringend benötigten Mittel bereitstellt, um die Existenz dieser unverzichtbaren Angebote für Frauen und Familien zu sichern. Andernfalls könnten die Folgen fatal sein und einen großen Rückschritt in der Frauen- und Familienberatung bedeuten.

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OrtBrandenburg, Deutschland
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