Brandenburger Gastronomie-Legende: Zum Stahlwerker schließt nach 41 Jahren
Brandenburger Gastronomie-Legende: Zum Stahlwerker schließt nach 41 Jahren
Magdeburger Landstraße 7, 14770 Brandenburg an der Havel, Deutschland - Nach über vier Jahrzehnten schließt das Gastronomen-Ehepaar Karin und Bernd Oriwol ein wichtiges Kapitel ihrer Geschichte in Brandenburg an der Havel. Am 14. Juli 2025 gab Bernd Oriwol bekannt, dass sie ihr traditionsreiches Lokal „Zum Stahlwerker“ verkaufen, welches sie seit 1984 betrieben. Das Restaurant hat sich nicht nur als beliebter Speiseort etabliert, sondern auch als wichtiger Teil der Gastronomiekultur der Stadt.
Das Lokal „Zum Stahlwerker“, gelegen an der Magdeburger Landstraße 7, hat eine Grundstücksgröße von 3234 Quadratmetern und erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 940 Quadratmetern. Dazu gehört auch eine geräumige Wohnung im Obergeschoss mit 250 Quadratmetern. Die Immobilie, die in der Vergangenheit als Flicksches Casino erbaut wurde und mittlerweile den Status eines Industriedenkmals trägt, wird von Immobilienmakler Torsten Lubinsky für 900.000 Euro angeboten. Der prominenteste Teil des Angebots sind die 33 Parkplätze sowie die drei Zufahrten, die einen hohen Komfort für die zukünftigen Betreiber versprechen. Laut maz-online.de ist das Ehepaar Oriwol bereit, sich aus der Gastronomie zurückzuziehen und das Objekt zu beräumen.
Eine bunte Geschichte
Die Historie des „Stahlwerkers“ ist eng verwoben mit der persönlichen Geschichte von Bernd Oriwol, der 81 Jahre alt ist und seine Karriere als Gastronom in der Bierkneipe „Der Sportsfreund“ begann. Unterstützung erhielt er damals unter anderem von Hans-Joachim Lauck, einem einflussreichen Politiker in der DDR. Das Lokal „Zum Stahlwerker“, welches 430 Plätze bot, hatte eine facettenreiche Entwicklung: Nach der Wende wandelte es sich zu einem italienischen Restaurant und zog zahlreiche prominente Gäste an – von Politikern bis hin zu Entertainern.
In der gastronomischen Landschaft Brandenburgs sahen wir jedoch viele Veränderungen. Von der Conditorei Otto Graf bis hin zum Restaurant „Havel-Terrasse“ spiegelt sich die Wandelbarkeit der Branche wider, die mit der Geschichte der Stadt verwoben ist. Die Conditorei hielt sich als beliebtes Café über viele Jahre, während die „Havel-Terrasse“ heute als Fontane-Club bekannt ist, wie auf brandenburger-in.de zu lesen ist.
Die Denkmäler der Gastronomie
Das Gebäude des „Stahlwerkers“ hat nicht nur eine geschichtliche Bedeutung, sondern auch den Status eines Denkmals. In Brandenburg an der Havel gibt es eine beeindruckende Sammlung an Bau- und Kunstdenkmälern, die in der BLDAM-Datenbank verzeichnet sind. Diese Denkmalpflege ist entscheidend, um die kulturelle Identität der Stadt zu bewahren und zu fördern.
Die Entscheidung der Oriwols, sich aus der Gastronomie zurückzuziehen, markiert nicht nur einen persönlichen Neuanfang, sondern hinterlässt auch eine Lücke in der kulinarischen Landschaft Brandenburgs. Die Suche nach einem Nachfolger für das Gasthaus und die Bewahrung seiner Geschichte werden von großer Bedeutung sein.
Details | |
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Ort | Magdeburger Landstraße 7, 14770 Brandenburg an der Havel, Deutschland |
Quellen |
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